Startschuss für Museum neu: 36 Mio. Euro sind zu verplanen
Der Architektenwettbewerb läuft, doch Baubeginn ist erst 2022. Die Zeit bis zum 200. Geburtstag des Ferdinandeums (2023) wird knapp.
Von Markus Schramek
Innsbruck – Fanfarenklänge sind am Freitag in Innsbruck ertönt – bei der Eröffnung der Festwochen der Alten Musik. Ein Projekt, das sich ähnlich mühsam gestaltete wie die Durchführung des durch Corona gebeutelten Musikfestivals, ging am selben Tag ganz ohne Begleitmusik an den Start: der Um- und Ausbau des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum, der nach langem politischen Ringen mit 36 Millionen Euro budgetiert ist. Am 7. August wurde EU-weit der Architektenwettbewerb für die Generalplanung des Großvorhabens kundgemacht. Bewerbungsende ist der 18. September.
Die Jury steht fest. In ihr sitzen Barbara Psenner, die als Obfrau das Vereins Ferdinandeum auch Bauherrin ist, Museumsdirektor Peter Assmann sowie Entsandte von Landesbaudirektion, Architektenkammer, Gestaltungsbeirat und Stadtplanung. Stadt und Land sind im Auswahlgremium durch Vize-BM Uschi Schwarzl und LR Beate Palfrader politisch vertreten.
In zwei Stufen wird die Jury jenes Projekt ermitteln, das zur Umsetzung gelangt. Am 20./21. Oktober werden 25 Einreichungen für die zweite, vertiefende Runde ausgewählt. Das Siegerprojekt wird im Februar 2021 gekürt.
Hält das angestrebte Jahr 2023 als Termin für die Fertigstellung, weil das Museum in diesem Jahr ja 200 Jahre alt wird? Direktor Assmann kommentiert das mit Humor: „Ich bin Historiker, nicht Prophet. Es geht um die bestmögliche Qualität.“ Er gehe davon aus, dass erst im Frühjahr 2022 die Bagger anrollen. Der 200. Geburtstag werde jedenfalls gebührend gefeiert, möglicherweise aber auch an anderen Standorten als dem Ferdinandeum. Assmann: „Auch das Museum im Zeughaus feiert 2023 mit dem 50er einen runden Geburtstag.“
Hauptthema beim Umbau des Ferdinandeums ist für Assmann die Klima- und Sicherheitstechnik. „Da muss dringend etwas passieren, da geht das meiste Geld hin.“ Im selben Zug wird ein barrierefreier Eingang geschaffen, eine verbesserte Zufahrt über den Hof, und die Geschoße werden auf dasselbe Niveau angehoben, ohne das derzeit herrschende Treppauf, Treppab im selben Stock.
Die Frontfassade Richtung Museumstraße muss „als historische Achse“ unverändert bleiben. Das hat Assmann dem Denkmalamt zugesagt. Auf der Westseite des Museums, in der Prof.-Franz-Mair-Gasse, ist ein Zubau samt neuem Eingang vorgesehen.
Über diesen Eingang soll ein Veranstaltungsraum (für bis zu 250 Personen) erreichbar sein, der nördlich der bestehenden Kuppel auf das Dach draufgesetzt wird. Assmann schwärmt schon heute vom Panorama dort oben: „Das ist ein Nordkettenblick par excellence.“