Weißrussische Polizei schießt auf Demonstranten
In Weißrussland hat die Polizei nach eigenen Angaben mit scharfer Munition auf Demonstranten geschossen. Es seien Schusswaffen bei den Protesten in der Stadt Brest im Südwesten des Landes zum Einsatz gekommen, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Mindestens ein Mensch wurde demnach verletzt. Hintergrund der Proteste ist die Präsidentschaftswahl vom vergangenen Sonntag.
Zu dem Schusswaffeneinsatz kam es demnach am Dienstag bei den Protesten gegen die umstrittene Wiederwahl von Präsident Alexander Lukaschenko. „Eine Gruppe aggressiver Bürger mit Metallstangen in den Händen griffen Polizeimitarbeiter in Brest an“, erklärte eine Sprecherin des Innenministeriums. Daraufhin seien Schusswaffen zum „Schutz des Lebens und der Gesundheit“ der Sicherheitskräfte zum Einsatz gekommen. „Einer der Angreifer“ sei verletzt worden.
Seit der umstrittenen Wahl vom Sonntag gehen landesweit Anhänger der Opposition auf die Straße. Dabei ging die Polizei auch in der Hauptstadt Minsk brutal mit Gummigeschossen und Tränengas gegen Demonstranten vor. Es gab zahlreiche Verletzte und tausende Festnahmen. Die Demonstranten liefen klatschend durch die Stadt und riefen „Haut ab! Am Montag war nach Regierungsangaben ein Demonstrant getötet worden, als ein Sprengsatz in seinen Händen explodierte.
Die EU kritisierte ebenso wie die österreichische Bundesregierung zudem einen „unverhältnismäßigen und inakzeptablen Einsatz staatlicher Gewalt“. Daher werden am Freitagnachmittag die EU-Außenminister in einer informellen Videositzung über mögliche Sanktionen sprechen.