„Behörden und die Gäste überzeugen“: Vorarlberg bei MCI-Risikomodell an Bord
Von Alois Vahrner
Innsbruck – Um besonders für die kommende Wintersaison Reisewarnungen oder gar einen neuerlichen Lockdown zu verhindern, hat das Land das Management Center Innsbruck (MCI) mit der Realisierung eines Modells zum Corona-Risikomanagement beauftragt (wir berichteten). Überall im Land wird derzeit intensiv mit den Chefs von Gemeinden, Tourismusverbänden, Seilbahnen oder Skischulen, aber auch mit Epidemiologen und anderen Experten über nötige Maßnahmen diskutiert. Bis Ende September soll laut dem hier federführenden MCI-Professor Siegfried Walch ein Modell vorliegen. Neben Tirol ist jetzt auch Vorarlberg mit von der Partie.
„Die Zeit ist sehr knapp, der Tourismus darf keinesfalls die Hände verschränken und nur auf politische Vorgaben warten“, so Walch. Neben den Urlaubern müssten auch die Gesundheitsbehörden der Herkunftsländer mit einer umfassenden Strategie und Transparenz überzeugt werden, dass man das Corona-Risiko im Griff habe. „Wir müssen alles unternehmen, dass die auch möglichst regional gegliederte Ampel im grünen Bereich bleibt.“ Mit maximal 10 Fällen unter 10.000 Einwohnern in den letzten 14 Tagen sei man auf deutschem Niveau (50 Fälle pro 50.000).
Es gehe um Hygieneregeln, garantierte Abstände und auch „um das Wissen, wo und wann welcher Gast sich aufgehalten hat“, sagt Walch. Über Zutrittssysteme etwa mit der Gästekarte brauche man hier Daten. Eine Möglichkeit sei, Gäste bei der Ankunft zu testen oder diese einen Fragebogen zur Gesundheit ausfüllen zu lassen. Bei der Abreise wäre ein negativer Covid-Test sehr zu empfehlen. Zur Sicherheit der Gäste, der Arbeitgeber und der Heimatländer.
Après-Ski werde heuer sicher „anders und ruhiger“ aussehen. Ein gänzliches Aus würde laut Walch aber die Verlagerung an Hotel-Bars bringen. Es brauche Lösungen für viele offene Fragen bis hin zu einem Catering-Service in Appartements, wenn Hotels verstärkt nur noch Hausgäste bewirten wollen.