AUA kündigt Strache-Kandidatin wegen Demo-Sager

Die Flugbegleiterin Christina Kohl ist am Dienstag als Kandidatin auf dem 17. Listenplatz des „Team HC Strache“ für die Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien präsentiert worden. Kurze Zeit später ist sie ihren Job bei der Fluglinie Austrian Airlines los. Sie wurde gekündigt. Grund ist ein nun aufgetauchtes Demo-Video, in dem sie etwa „Soros muss weg“ oder „Rothschild muss weg“, skandiert.

Das Video kursierte fast unmittelbar nach der Bekanntgabe der Kandidatur für Straches Team in den Medien. Weiters ist darauf zu hören, wie sie „Antifa muss weg“, „Rockefeller muss weg“ und „Illuminati müssen weg“, ruft.

Ein Sprecher der Austrian Airlines bestätigte der APA am Donnerstag, dass Christina Kohl keine Mitarbeiterin der Fluglinie mehr sei. Zu den „genauen arbeitsrechtlichen Maßnahmen“ konnte der Sprecher aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Stellung nehmen. Ihm sei aber wichtig festzuhalten, dass es keinen Zusammenhang mit Kohls Kandidatur für das „Team HC Strache“ gibt. „Der Grund sind die antisemitischen Äußerungen im Video, das in den Medien kursiert.“

Die Tageszeitung „Kurier“ zitierte dazu in einem Online-Bericht aus einem ihm vorliegenden Schreiben des AUA-Personalchefs: „Eine Mitarbeiterin von Austrian Airlines hat im Rahmen ihres politischen Engagements öffentlich antisemitische Äußerungen getätigt. Unsere ganz klare Aussage dazu lautet wie folgt: Wir sind ein international tätiges Unternehmen, das im Rahmen seines Geschäftszweckes Grenzen überwindet. Hier müssen wir jedoch eine ganz klare Grenze ziehen.“

Weiters heißt es: „Dieses Verhalten ist unentschuldbar, und Aussagen dieser Art sind mit unseren Firmenwerten in keinster Weise zu vereinbaren. Wir haben daher entsprechende Maßnahmen gesetzt, um sicherzustellen, dass so etwas nicht wieder vorkommt.“

Laut Team-HC-Strache-Generalsekretär Christian Höbart ist Kohl fristlos entlassen worden, wie er in einer Aussendung mitteilte - wobei er den Grund allerdings woanders, nämlich im Antritt für Strache, ortete. Für ihre Aussagen in besagten Demo-Video verteidigte Höbart die Kandidatin: „Nur weil eine meinungsgefestigte, kritische, junge Frau die Corona-Maßnahmen als überzogen kritisiert, den Rücktritt von Kurz fordert, die linksextreme Antifa und Soros kritisiert und dem globalen Großkapitalismus skeptisch gegenübersteht, ist sie noch lange keine Corona-Leugnerin oder Antisemitin. Nein, sie ist eine lupenreine Demokratin, die ihr Recht auf Meinungsfreiheit und politisches Engagement wahrnimmt und dafür binnen 24 Stunden nach Bekanntgabe ihrer Kandidatur fristlos gekündigt wurde.“

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