Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy zu Haftstrafe verurteilt
Vor neun Jahren verließ er den Élyséepalast. Nun wird Nicolas Sarkozy von einer Affäre ...
Kritik übt der frühere EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker am Umgang etlicher Länder mit der Corona- Krise – auch an den „Sparsamen Vier“ mit Österreich. Europa könne aus der Krise aber gestärkt hervorgehen.
Herr Juncker, Europa war heuer bei der Corona-Pandemie ganz besonders stark betroffen und gefordert. Wie sieht Ihr Befund aus?
Jean-Claude Juncker: Europa war und bleibt gefordert. Nach Ausbruch der Corona-Krise hat die Europäische Union nicht adäquat reagiert. Wieso nicht? Ganz einfach: Weil es bei der Kommission in Brüssel keine direkten, operativen Zuständigkeiten im Bereich der Gesundheitspolitik gibt. Die Mitgliedsstaaten haben Maßnahmen ergriffen, was dazu geführt hat, dass es an vielen Binnengrenzen chaotische Zustände gab. Es gab zum Teil unüberlegte Grenzschließungen. Danach hat die Kommission dafür gesorgt, dass die Flüssigkeit des Binnenmarktes, was Warentransporte anbelangt, wieder hergestellt wurde und hat dann sich dann bemüht, ein Finanzpaket aufzustellen, das im Volumen groß genug ist, um Anti-Corona-Maßnahmen finanzieren zu können.
Man hatte vielfach den Eindruck, jedes Land agiere gänzlich auf eigene Faust. Hätte sich die Kommission zu Beginn stärker zu Wort melden sollen, hätten Sie das als Kommissions-Chef gemacht?