Helieinsatz sichert Quellen im Alpeil
Die Stadtwerke Imst betreiben 42 Quellfassungen und 27 Quellstuben. Damit sichern sie sowohl die Strom- als auch die Trinkwasserversorgung der Bezirkshauptstadt Imst und einiger Umlandgemeinden.
Von Thomas Parth
Imst – Diese Woche konnten die Instandhaltungsarbeiten für die Quellfassungen im Alpeil-Gebiet erfolgreich abgeschlossen werden.
Wie Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Huber erklärt, waren dazu fünf Einsatztage nötig: „Die Arbeiten in diesem Gebiet können ausschließlich an Schönwettertagen durchgeführt werden. Wir befinden uns hier auf über 1570 Metern in hochalpinem Gelände. Wenn ein Unwetter aufzieht, möchte man sich da nicht aufhalten.“ Bereits um 7 Uhr hebt der Hubschrauber vom Heliport in Karres ab, um nach wenigen Minuten Flugzeit auf der Quellstube Alpeil punktgenau aufzusetzen. Diesmal macht sich der Stadtwerkechef selbst ein Bild von der Baustelle. Der Pilot holt noch den Bautrupp einer Spezialbaufirma sowie das nötige Material von der Forststraße Alpeil ab. Ebenfalls vor Ort ist der Imster Wassermeister Bernhard Senn. Er nimmt Wassermessungen vor: „Mehrmals im Jahr müssen wir Wasserproben entnehmen. Diese werden dann genau auf ihre physikalische, chemische und bakteriologische Zusammensetzung kontrolliert.“ Die Fassung der Alpeilquellen ist heuer 30 Jahre alt geworden. „Die Quellschüttung in diesem Bereich liegt bei ca. 170 Litern/Sekunde“, informiert Senn. Mit diesem einwandfreien Wasser können nicht nur die Imster ihren Durst stillen. Auch Tarrenz, Arzl, Karres und seit 2016 auch Imsterberg bekommen ausreichend H²O.
„Für die Alpeilquellen wurde Ende der 1980er-Jahre eine Druckrohrleitung gegraben. Diese dient nicht ausschließlich der Trinkwasserversorgung. Wir nutzen das Gefälle und arbeiten diese Energie in einem Trinkwasserkraftwerk ab. Das durchschnittliche Jahresarbeitsvermögen liegt immerhin bei gut 3700 MWh“, weiß Stadtwerke-Direktor Huber. Der Grund für die Sanierungsmaßnahmen sind die Verhältnisse am Berg. Sowohl Lawinen im Winter als auch Hochwetter und Geröllbewegungen machen den Experten der Stadtwerke zu schaffen. „Die Froschklappe beim Wasserauslass ist jedes Jahr aufgrund der Lawinenabgänge verbogen. Und im Tal kann sich das Schotterbett um zehn bis dreizehn Meter verlagern. Es kam schon vor, dass die Druckrohrleitung freigelegt und durch große Steine beschädigt wurde“, weiß Huber um die Schwierigkeiten im Gebirge: „Aber auch in solchen Fällen müssen wir rasch reagieren können.“ Eine Wetterstation liefert sowohl über Funk als auch über einen zusammen mit der Druckrohrleitung verlegten Lichtwellenleiter unmittelbare Informationen. Das dient auch dazu, um die Bauwerke vor zu viel Wasser, Versandung oder Schlimmerem zu schützen. Kommt es nach Hochwettern zu vermehrtem Aufkommen von Oberflächenwasser, könnte dies die Wasserqualität beeinträchtigen. „Darum wird in solchen Fällen rasch gehandelt und wir nehmen die Quelle unmittelbar vom Netz“, bestätigt Wassermeister Senn.
In den vergangenen Tagen wurden die Fugen der Betonwände gereinigt und mit einer speziellen glasähnlichen Masse abgedichtet. Damit sollen ungewollte Wassereintritte verhindert sowie die Korrosion des Bauwerks verlangsamt werden. „Wir schauen drauf, dass unsere Anlagen in Top-Zustand gehalten werden“, versichert Thomas Huber. Nach getaner Arbeit geht es für die Spezialhandwerker und das Stadtwerke-Team zurück zum Ausgangspunkt. Diesmal allerdings ohne „Lufttaxi“, sondern in einem 45- bis 60-minütigen Fußmarsch. „Das hält fit“, hat Wassermeister Senn gut lachen.