Trump will Snapback von Iran-Atomdeal nächste Woche auslösen
US-Präsident Donald Trump will das Atomabkommen mit dem Iran eigenen Aussagen zufolge kommende Woche mit dem sogenannten Snapback-Mechanismus aus den Angeln heben. „Wir werden den Snapback auslösen und sie werden es nächste Woche sehen“, sagte Trump am Samstag (Ortszeit) in Bedminster (New Jersey).
Auf einen Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem virtuellen Gipfel der Länder des Atom-Deals will Trump demnach vorerst nicht eingehen. „Wir werden wahrscheinlich bis nach der Wahl warten“, so Trump weiter.
Beim Snapback-Mechanismus handelt es sich um eine Möglichkeit für die Staaten des Atom-Deals, iranische Verstöße gegen das Abkommen vor dem UNO-Sicherheitsrat anzuprangern und damit schließlich die Wiedereinsetzung aller internationalen Sanktionen aus der Zeit vor der Einigung von 2015 zu erreichen - ohne, dass dies durch ein Veto anderer Mitglieder verhindert werden könnte. Es ist dabei umstritten, ob die USA zum Auslösen des Mechanismus berechtigt sind, denn die Trump-Regierung war 2018 aus dem Deal ausgestiegen.
Der diplomatische Streit im mächtigsten UNO-Gremium könnte im schlimmsten Fall zu einer Spaltung des Sicherheitsrates bei der Frage führen, ob die alten Sanktionen gegen den Iran nun wieder gelten oder nicht. Westliche Diplomaten kündigten an, dass die meisten Länder einen von den USA ausgelösten Snapback faktisch ignorieren könnten. Dies könnte zu Verwerfungen auch zwischen Europa und den USA führen. Die USA waren am Freitag mit dem Entwurf zu einer Verlängerung des Waffenembargos gegen den Iran krachend vor dem UNO-Sicherheitsrat gescheitert und sind in der Frage im mächtigsten UNO-Gremium weitgehend in der Frage isoliert.