Thiem wartet in New York auf „grünes Armband“
Tennis-Star Dominic Thiem und auch Freund und Tourkollege Dennis Novak sind am Schauplatz New York angekommen. In Flushing Meadows wird nach halbjähriger Pause wegen der Coronavirus-Pandemie endlich auch auf der ATP-Tour der Spielbetrieb wieder aufgenommen. Die beiden Österreicher befanden sich am Wochenende noch für 24 Stunden im Hotelzimmer in Isolation - und warten auf ein „grünes Armband“.
„Wir sind in diesem Garden Hotel, das ist echt ganz schön. Wir haben ein schönes Zimmer mit Balkon, was unglaublich viel wert ist, da in New York. Dennis ist auch in dem Hotel, aber wir dürfen uns noch nicht sehen, weil wir haben gestern gleich bei der Anreise den Test gemacht und haben so ein blaues Armband“, erzählte Thiem in einem Statement aus dem „Big Apple“.
Das blaue Armband besagt, dass die Spieler Coronavirus getestet sind, aber noch auf ihr Ergebnis warten müssen. „Das wird erst auf grün gewechselt, wenn das negative Testergebnis da ist. Erst dann dürfen wir irgendwas machen. Wir dürfen jetzt nur im Zimmer sein und nicht einmal ins Gym. Das erste Training geht erst, wenn wir negativ sind“, schilderte Thiem die ungewöhnlichen Voraussetzungen für seinen bei optimalem Verlauf fast vierwöchigen New-York-Aufenthalt. Nach 24 Stunden soll dann das Testergebnis da sein.
Thiem resümierte die Vorbereitung auf den US-Trip, wo zunächst ja ab 22. August das von Cincinnati (Ohio) nach Flushing Meadows verlegte Masters-1000-Turnier stattfindet, zufrieden. „Ich habe ganz gut trainiert“, so Thiem, der sich zuletzt mit dem Deutschen Jan-Lennard Struff in Wien für New York eingeschlagen hat. „Es war die ersten zwei Tage richtig ‚zach‘ (zäh). Es war richtig lang null Stress da“, gestand Thiem. „Die ganze letzte Ernsthaftigkeit oder die letzten Prozent Druck waren nicht da, das hat man richtig gemerkt, wie das Training jetzt wieder begonnen hat.“ Es habe daher etwas gedauert, dass er wieder langsam „in das ganze Radl“ reinkomme. „Den Ablauf, der nötig ist, dass ich wieder gut spiele.“
Ab Sonntagabend (Ortszeit) oder Montag werde er sich auf „Cincinnati“ vorbereiten. „Es wird sicher interessant, weil es für alle das erste echte Match seit ewiger Zeit sein wird.“ Grundsätzlich müsse man akzeptieren, wenn es da nicht gleich so gut laufe. „Das große Ziel sind dann die US Open und dass ich dort in der besten Form bin.“
Bis zu den US Open wird er sich auch an die rigorosen Schutzmaßnahmen gewöhnt haben. „Ja, die Sicherheitsvorkehrungen sind schon sehr ernst. Wir sind hier 30 Meilen von der Stadt weg, wir sehen die Stadt nicht einmal, der Flughafen war völlig leer. Dann direkt mit dem Auto ins Haupthotel, dort testen, dann ins andere Hotel, jetzt im Zimmer seit 14 Stunden.“ Thiem ist sich bewusst, dass es ganz andere US Open sein werden und auch das sonst von ihm durchaus geliebte New-York-Feeling fehlen wird. „Für drei, vier Wochen gibt es nur Hotel - Anlage und das war‘s.“