Gros der Infizierten ist unter 30 Jahre alt, auch viele Reiserückkehrer
Zwei Drittel der Covid-19-Fälle in Tirol gehen auf den Cluster in Innsbruck und auf Kroatien-Urlauber zurück. Die Infizierten werden immer jünger.
Von Benedikt Mair
Innsbruck – Die Zahl der Corona-Infizierten in Tirol steigt weiter an. Und sie werden immer jünger, die meisten sind unter 30 Jahre alt. Gestern Abend waren den Behörden insgesamt 320 Fälle bekannt und damit 39 mehr als noch 24 Stunden zuvor. Am stärksten betroffen ist Innsbruck mit derzeit 158 aktiv Positiven. Zwei Drittel aller Covid-Fälle im Land gehen auf den so genannten Somalia-Cluster in der Landeshauptstadt und Heimkehrer von Reisen – allen voran aus Kroatien – zurück.
„Allein 111 Fälle stehen im Zusammenhang mit dem Somalia-Cluster“, sagt Elmar Rizzoli, Sprecher des Tiroler Corona-Krisenstabs. „90 weitere Menschen haben sich im Urlaub in Kroatien infiziert, andere bei Reisen in Balkan-Staaten.“
Laut Rizzoli hänge der momentan kontinuierlich hohe Anstieg bei den Corona-Fällen auch damit zusammen, dass „ein hoher Anteil von engen Kontaktpersonen positiv getestet wird. Wenn es größere Cluster gibt, ist es unvermeidbar, dass in weiterer Folge die Zahlen auch über eine längere Zeit steigen.“ Die Situation in Tirol sei allerdings unter Kontrolle, betont der Sprecher des Krisenstabs. Denn: „Nur ganz vereinzelt müssen wir nach der Quelle der Infektion suchen. Meistens ist diese von Anfang an klar.“
Auffällig sei, dass die positiv Getesteten immer jünger werden. „Das Durchschnittsalter der Infizierten ist gegenüber März stark gesunken“, sagt Rizzoli. Die meisten seien zwischen 20 und 30 Jahre alt. „Das liegt zum einen daran, dass die in den betroffenen Grundversorgungseinrichtungen untergebrachten Menschen relativ jung sind. Auch bei den infizierten Kroatien-Rückkehrern fallen viele in diese Altersgruppe.“ Was, wie Rizzoli glaubt, „mit ihrem Reiseverhalten zusammenhängt“.
In Wattens wurden indessen vier Betreuer einer Kinderbetreuungseinrichtung positiv getestet.