Feier in Oberhofen: Wenn der Segen durch die Leitung fließt
Von Martina Schratzberger
Oberhofen, Flaurling – Ursprünglich hätte die Segensfeier für die Trinkwasserzuleitung aus Flaurling schon im März stattfinden sollen. Der Corona-bedingte Lockdown machte einen Strich durch die Rechnung der Inntaler. Vom gestrigen Regen ließ man sich allerdings nicht einschüchtern. Gefeiert wurde am Sonntag zwar nicht beim Hochbehälter, dafür aber mit Pauken und Trompeten im Mehrzwecksaal Oberhofen.
„Es wurde überlegt, geprüft, verhandelt. Letztendlich konnten wir das Projekt mit einem guten Bauchgefühl mittragen. Es ist eine gute Synergie“, fasste Flaurlings Bürgermeisterin Brigitte Praxmarer bei der Segens- und Eröffnungsfeier zusammen.
Ihr Oberhofer Pendant Peter Daum zeigte sich ebenfalls mehr als zufrieden. „Schließlich gehört es zu den Aufgaben einer Gemeinde, eine bestmögliche Versorgung nach Qualität und Quantität zu gewährleisten.“ Das 700.000 Euro teure Projekt sei nicht so einfach aus dem Boden zu stampfen gewesen.
Wie berichtet, kam es dennoch vor zwei Jahren vertraglich zum Schulterschluss und eine Leitung wurde gebaut. Seit Dezember wird das harte Trinkwasser in Oberhofen mit weichem Quellwasser aus Flaurling aufgeweicht, womit sich die Flaurlinger ein kleines Zubrot verdienen können.
Der zuständige Landesrat Johannes Tratter gab sich nicht zuletzt deshalb augenzwinkernd zuversichtlich, die Bürgermeisterin jetzt nicht mehr in der Reihe der Bittsteller zu wissen. Angetan von der Brauchtumspflege in Oberhofen meinte er, dass es guttue ,nach einem halben Jahr wieder einmal einen landesüblichen Empfang erleben zu dürfen. Schützen, Blasmusik, Feuerwehr und nicht zuletzt die Bäuerinnen brachten sich entsprechend ein. Auch Pfarrer Christoph Haider ließ sich vom Regenguss nicht bremsen. Er segnete die Leitung durch den Wasserhahn der Küche im Mehrzwecksaal. „Ohne Wasser kein Leben.“