50.000 Menschen besuchten Wiener „Kultursommer“

In Wien haben im Juli und August rund 50.000 Menschen Veranstaltungen der kurzfristig organisierten Eventreihe „Kultursommer“ frequentiert. Das haben Bürgermeister Michael Ludwig und Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (beide SPÖ) am Mittwoch mitgeteilt. Das Festival war angesichts des coronabedingten Stillstands in der Branche initiiert worden. Das Virus selbst blieb offenbar fern.

„Erfreulicherweise hat sich niemand angesteckt“, berichtete Ludwig. Die strengen Sicherheitsmaßnahmen hätten sich ausgezahlt und seien auch eingehalten worden, wurde versichert. Tatsächlich war es nicht möglich, die kostenlosen Freiluftveranstaltungen wie Konzerte, Workshops, Performances, Lesungen oder Theateraufführungen ohne weiteres zu frequentieren.

Besucherinnen und Besucher mussten sich registrieren lassen, die Zahl der erlaubten Zuseher war wiederum begrenzt. Zugewiesene Sitzplätze und Bodenmarkierungen sorgten für den nötigen Abstand. Die Maßnahmen sind laut den Organisatoren auf große Akzeptanz gestoßen.

Aus den geplanten 800 Aufführungen sind letztendlich rund 1.000 Acts geworden, hieß es heute. Bespielt wurden rund 25 - meist relativ kleine - Locations in der gesamten Stadt. Die großen Hauptbühnen befanden sich in Oberlaa und auf der Donauinsel. Auch Gartenkonzerte in Pensionistenwohnhäusern standen am Programm. Mit dabei waren etwa Attwenger, der Austrofred, Christoph & Lollo, Joesi Prokopetz, Esrap, Stefanie Sargnagl, Franzobel oder Clara Luzia.

Noch bis zum 6. September läuft das - so wie der Kultursommer vom Stadt Wien Marketing organisierte - Filmfestival am Rathausplatz. Es steht heuer im Zeichen des Jahresregenten Ludwig van Beethoven. Auch dort gibt es umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der Gäste. So wurden im Open-Air-Kinobereich erstmals abgegrenzte Logen eingerichtet. Insgesamt 100.000 Besucherinnen und Besucher werden heuer dort erwartet. Sie mussten bzw. müssen auch auf Gastronomie nicht verzichten, die Tische werden heuer aber zugewiesen.

Ludwig und Kaup-Hasler stellten heute zudem eine Förderung für die ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogene Kabarettszene in Aussicht. Im nächsten Kulturausschuss des Gemeinderats am Dienstag soll eine einmalige Standortförderung für Kleinkunst-Bühnen beschlossen werden. Damit sollen Bühnen wie das Niedermair, das Simpl, die Kulisse oder das Orpheum unterstützt werden, hieß es dazu in einer Aussendung der Rathauskorrespondenz.

Bei der Standortförderung, zu deren finanzieller Ausgestaltung es vorerst noch keine Details gab, sollen jene Einrichtungen zum Zug kommen, die bisher als sogenannte „Unterhaltungstheater“ keine Jahressubvention von der Stadt erhalten haben. Voraussetzung ist, dass die Spielstätten ein „spezifisch wienerisches Kulturprogramm“ bieten, wurde betont.

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