Infektion in Tirol? In Vorarlberg geschlachtetes Rind war mit Tbc infiziert
Innsbruck – Bei einem in der Vorwoche in Vorarlberg geschlachteten Rind ist eine Ansteckung mit Tuberkulose (Tbc) nachgewiesen worden. Es besteht der Verdacht, dass die Infektion in Tirol stattgefunden hat. Als Folge wurde über 25 Tiere in drei heimischen Betrieben eine Verkehrssperre verhängt. Das teilte das Land Tirol gestern in einer Aussendung mit.
Das geschlachtete Rind stammt aus einem Betrieb im Bregenzerwald in Vorarlberg, wurde von diesem allerdings erst im April dieses Jahres von einem Hof aus dem oberen Lechtal zugekauft. In der Gegend, die in Tirol als Tbc-Herd gilt, wurde es im Sommer 2019 auch gealpt. „Da bei den nunmehr durchgeführten Untersuchungen im Tiroler Herkunftsbetrieb des Rindes kein weiterer Verdachtsfall festgestellt werden konnte, gehen sowohl die Tiroler als auch die Vorarlberger Behörden davon aus, dass sich das Rind bereits im Almsommer 2019 auf der Alm im oberen Lechtal angesteckt hat“, heißt es in der Mitteilung des Landes.
Tirols Landwirtschaftslandesrat und LHStv. Josef Geisler (ÖVP) glaubt, der Fall zeige, dass die Gefahr, dass sich Rinder auf der Alm anstecken, „offensichtlich noch nicht gebannt ist. Damit bestätigt sich, dass wir die Tbc-Bekämpfung beim Rotwild im oberen Lechtal weiter ernst nehmen müssen.“ Tuberkulose wird oft von Rotwild auf Rinder übertragen.
Untersuchungen der Kontakttiere des Tbc-positiven Rindes haben weder in Vorarlberg noch in Tirol weitere Verdachtsfälle erbracht. Dennoch wurden Tiere, die mit dem Rind den heurigen Sommer auf der Alm in Vorarlberg verbrachten, mit einer Verkehrssperre belegt – weder die gesperrten Tiere noch deren Produkte dürfen bis mindesten Mitte Jänner 2021 in Umlauf gebracht werden. In Tirol sind rund 25 Tiere in drei Betrieben in den Bezirken Reutte und Imst betroffen. (TT)