Thiem meistert schwierige Auftakthürde in Paris mühelos
US-Open-Sieger Dominic Thiem ist am Montag mit einer starken Leistung in die mit 38,41 Mio. Euro dotierten French Open in Paris gestartet. Der 27-jährige Weltranglisten-Dritte machte Geburtstagskind Marin Cilic nach 2:05 Stunden beim 6:4,6:3,6:3 keine Geschenke, der nun 32-jährige Kroate verlor auch das vierte Duell mit dem Österreicher. Thiem trifft in der zweiten Runde am Mittwoch auf den US-Qualifikanten Jack Sock.
Thiem war in seinem ersten Match seit dem Triumph in Flushing Meadows gegen Ex-US-Open-Sieger Cilic schnell der Herr auf dem Platz. „Es war wichtig, die Match-Spannung, den Rhythmus wieder zu finden, weil ich ja gegen einen echten Champion gespielt habe. Ich bin ich echt glücklich wie die erste Runde gelaufen ist“, sagte der Weltranglisten-Dritte im ORF-TV-Interview.
Der Verlauf des Spiels unter Dach kam Thiem entgegen. „Ich finde, dass vor allem am Anfang relativ lange Rallyes dabei waren und ich bin gut mit den Bedingungen zurechtgekommen - eigentlich schon vom ersten Tag an“, erklärte der Niederösterreicher. „Ich bin es gewohnt aus Österreich von den ganzen Futures früher, da war es oft nicht wärmer als zehn Grad“, so Thiem, der in langen Ärmeln gespielt hat.
Bei heißen Bedingungen fliegen die Bälle schneller. „Eigentlich taugt es mir sehr, wenn ich ein bisserl weiter hinten sein kann. Es war sicher auch ein Vorteil gegen Marin, weil er eben fast keine freien Punkte mit dem Aufschlag gehabt hat. Ich habe ihm alles rein retournieren können wegen den langsamen Bedingungen.“
Froh war Thiem, dass es zumindest diesmal keine „Geisterspiele“ wegen der Coronakrise gibt. Auch wenn es nur maximal 1.000 Fans sein dürfen. „Super, es ist um einiges weniger einsam. In New York waren vor allem die Nachtmatches schon sehr einsam teilweise. Es hat echt Spaß gemacht, besser vor 1.000 als vor null.“
Für den zweifachen Roland-Garros-Finalisten war ein Match unter dem neuen verschiebbaren Dach eine Premiere, die ihm gefiel. „Lässig. Ich habe einmal hier trainiert, aber mit offenem Dach. Wunderschön, für mich vielleicht sogar der schönste Platz, den es zur Zeit gibt, das ist echt gut gelungen. Und das Dach wird dieses Jahr auch sicher helfen“, spielte Thiem lächelnd auf die aktuelle kühle Herbst-Wetterlage in Paris an.
Das Match auf dem Court Philippe Chatrier war wegen des schlechten Wetters von Beginn an eine Hallenpartie. Es begann mit Aufschlagverlusten beider Spieler, doch nach 40 Minuten gelang Thiem das entscheidende Break zum 5:4. Nach Abwehr von drei Rebreakbällen seines Gegners nutzte Thiem nach 45 Minuten den ersten Satzball zum 6:4.
Auch im zweiten Durchgang nahm Thiem seinem Widersacher gleich im Auftaktgame den Aufschlag ab, diesmal bestätigte er das Break aber zum 2:0. Das fünfte Game en suite für Thiem seit dem 3:4 im ersten Satz. Thiem war in der Folge dem zweiten Break weit näher, nach 87 Minuten nutzte er dann zum 6:3 den dritten Satz- und Breakball.
Ein bisschen Durchatmen nach der 2:0-Satzführung kostete Thiem den Aufschlag im ersten Spiel des dritten Satzes. Doch der vierfache Major-Finalist holte sich zum 2:2 das Rebreak und spielte in der Folge immer stärker, auch von der Rückhand schlug der Lichtenwörther immer mehr Winner. Ein weiteres Break zum 4:2 stellte endgültig die Weichen zum Sieg. Zwar hatte Cilic noch eine Breakchance zum 4:5, doch Thiem nutzte seinen ersten Matchball zum vierten Sieg im vierten Duell mit dem Kroaten.
Gegen den US-Qualifikaten Sock hat Thiem eine 3:1-Bilanz stehen. Die bisher letzte Begegnung mit dem auf Platz 310 zurückgefallenen 28-Jährigen hat Thiem 2018 im Viertelfinale von Paris-Bercy (Halle) mit 4:6,6:4,6:4 gewonnen. Durchaus möglich, dass es auch am Mittwoch wieder ein Match unter Dach geben wird.