UNO-Preis für Kolumbianerin im Kampf gegen Kinderausbeutung

Für die Rettung unzähliger sexuell ausgebeuteter Minderjähriger wird die Kolumbianerin Mayerlín Vergara Pérez mit dem höchsten Preis des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) ausgezeichnet. Pérez setze sich seit 20 Jahren für diese oftmals vertriebenen oder geflüchteten Kinder und Jugendlichen ein, teilte das UNHCR in Genf mit.

Pérez arbeitet für die Stiftung Wiedergeburt (Fundación Renacer), die sich gegen Menschenhandel und die sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen engagiert. Seit der Gründung 1988 hat die Stiftung schätzungsweise 22.000 junge Menschen betreut. Sie kümmert sich einerseits um die Opfer und sensibilisiert andererseits Lehrer, Erzieher, Beamte, Politiker und Unternehmer im Tourismussektor für das Problem der sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen.

„Ihr Mut und ihr selbstloser Einsatz zur Rettung und zum Schutz vielen der gefährdetsten Kinder der Welt sind heldenhaft“, erklärte UNO-Flüchtlingshochkommissar Filippo Grandi. Sie habe diesen Kindern die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zurückgegeben.

Seit Jahrzehnten spielt das organisierte Verbrechen eine wichtige Rolle in Kolumbien. Teile des südamerikanischen Landes werden von Drogenkartellen, paramilitärischen Gruppen und Guerillaorganisationen kontrolliert. Kinder und Jugendliche werden immer wieder Opfer sexueller Ausbeutung. Zudem gilt Kolumbien als eines der bevorzugten Reiseziele für Sextouristen. Wegen der schweren wirtschaftlichen und politischen Krise im Nachbarland Venezuela sind nach Schätzungen des UNHCR 1,7 Millionen Venezolaner ins Land gekommen, die besonders leicht in die Hände von Menschenhändlern geraten können.

Mit dem Nansen-Preis - benannt nach Fridtjof Nansen, dem ersten Flüchtlingshochkommissar - werden jedes Jahr Menschen für außerordentlichen Einsatz zugunsten von Flüchtlingen und Vertriebenen ausgezeichnet. Preisträger erhalten 150.000 Dollar (128.183,22 Euro) für Projekte.

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