Test

Mazdas Elektro-Erstling ist auffällig, nicht aufdringlich

SUV-Coupé-Optik, gepaart mit innovativem elektrischen Antrieb: Mazda MX-30.
© Höscheler

Der MX-30 ermöglicht für die Japaner endlich den Zugang zur elektrifizierten Mobilität. Der Auftakt ist ein gelungener, obgleich nicht rundum.

Von Markus Höscheler

Innsbruck – Den Hang zum Besonderen pflegt Mazda seit Jahrzehnten: Der Hersteller ist bekannt für eigenwillige Motorenkonstruktionen (Wankel), gewagte Türenlösungen (RX-8) und pfiffiges Design (Kodo). Einmal entschieden, ziehen die Asiaten ihren eingeschlagenen Weg ausdauernd durch – das gilt ebenso für Ablehnungen: Lange sträubte sich Mazda gegen elektrifizierte Fahrzeuge, suchte eher das Heil in besonders sparsamen Verbrennungsaggregaten (Skyactiv) oder in Forschungsansätzen à la flüssigem Wasserstoff. Skyactiv funktioniert(e), der Wasserstoffweg entpuppte sich, zumindest für Mazda, vorläufig als Sackgasse. Dann gönnt sich das Unternehmen Zeit für Korrekturen – und diese schlagen sich am auffälligsten im MX-30 nieder, dem ersten serienmäßig hergestellten Elektroauto der Marke.

Dabei betont Mazda das Formensprache-Erbe, wie die gegenläufig öffnenden, schmal gehaltenen Fondtüren belegen. Neues Terrain betritt das Unternehmen jedoch in vielen anderen Belangen, etwa beim Einsatz von nachhaltigen Innenraummaterialien. Ins Auge stechen etwa Korkoberflächen auf der Mittelkonsole.

Herzstück des Kompakt-SUV-Coupés ist der Elektromotor (145 PS), der mit einem Drehmoment von maximal 270 Newtonmetern arbeitet. Flott geht es voran, aber nicht übertrieben. Mehr als 140 km/h sind laut Datenblatt nicht möglich, unser Tacho zeigte 147 km/h im Head-up-Display an, was hierzulande allerdings von den Exekutivbehörden mit Strafen belegt würde. Solch hohe Tempi würden auf Dauer die in Aussicht gestellte Reichweite von rund 200 Kilometern beeinträchtigen, die sich bei einer zurückhaltenden Fahrweise annähernd verwirklichen lässt. In Summe überzeugen das hohe Ausstattungsniveau und die Komfortorientierung des Fahrwerks, für Verwirrung sorgten gelegentliche unerwünschte Unterbrechungen des Ladevorgangs und eine in den ersten Tagen wahrnehmbare, später sich verflüchtigende Geruchsentwicklung.

Die Technik

Motor: Elektromotor

Akku-Kapazität: 35,5 kWh

Drehmoment: 270 Nm

Leistung: 107 kW/145 PS

L/B/H: 4395/1848/1555 mm

Gewicht: 1720/2119 kg

Kofferraumvolumen: 366–1171 l

Reichweite: ca. 200 km

Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h

0–100 km/h: 9,7 Sekunden

Akku-Gewicht: 310 kg

Kraftübertragung: Vorderradantrieb

Preis: 40.690 Euro

CO2-Emission: 0 g/km

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