Innsbruck

Studenten vorbereiten auf die inklusive Schule

Der Direktor der Praxismittelschule, Gregor Örley, bei der Auftaktveranstaltung der „Inklusiven Modellschule“. Zugeschaltet per Video Theologe und Kabarettist Rainer Schmidt.
© pht

Innsbruck – Inklusion mehr Raum zu geben und die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen zu fördern, bedingt die Anerkennung der Vielfalt. Das ist ein wesentlicher Kerngedanke des Weges, den die Innsbrucker Praxismittelschule unter Leitung von Direktor Gregor Örley ab diesem Schuljahr weiter vertieft.

Schon bisher war Inklusion an der Schule wichtig, doch nun soll die Praxismittelschule der PHT zur „Inklusiven Modellschule“ werden: „Eine inklusive Schule nimmt alle Schüler in ihrer Verschiedenheit ernst. Das ist für mich eigentlich das Wichtigste“, erklärt Örley. Für den Leiter des Pädagogischen Dienstes der Bildungsdirektion, Werner Mayr, ist die Modellschule nicht neu, aber eine gute Ergänzung: „Alle 103 Mittelschulen in Tirol sind seit Langem inklusiv. Wir haben über 500 Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die dort unterrichtet werden.“ Örley sieht sehr wohl noch Bedarf: „Es gibt viele prächtige Modelle, wie Inklusion in den Primarstufen gelingen kann. In der Sekundarstufe, insbesondere im urbanen Raum, gibt es sicher noch Bedarf an Schulen, die hier beispielhafte bzw. anschlussfähige Systeme der Inklusion entwickeln.“

Der Entwicklungsprozess „Inklusive Modellschule“ wird an der PHT von einem bildungswissenschaftlichen Entwicklungs- und Forschungsprojekt begleitet, das mit einer Auftaktveranstaltung vergangene Woche gestartet ist. „Das Projekt hat zum Ziel, die Einstellungen und Haltungen der Lehrpersonen zum Thema Inklusion abzufragen und die Kompetenzen der Lehrer mittels individualisierter Fortbildungsangebote gezielt in Richtung inklusive Schule zu entwickeln“, so Gabriela Schlünz, die das Forschungsprojekt leitet. Für sie ist „Inklusion eine Haltung, die von Wertschätzung einem jeden Menschen gegenüber geprägt ist. Für die Haltung braucht es ein soziales Wertesystem, für die praktische Umsetzung braucht es zudem fachliches Wissen.“ Der Anspruch an ein inklusives Schulsystem stellt viele im Schuldienst arbeitende Menschen vor große Herausforderungen. „Vor allem die Ausbildung u. a. für zukünftige Lehrer, Freizeitpädagogen und Elementarpädagogen muss hier entsprechende Maßnahmen bereitstellen, um eine umfassende Professionalisierung für den Bereich der Inklusion zu gewährleisten. In diesem Rahmen sollen die Studierenden konkrete Kompetenzen ebenso erwerben wie inklusive Haltungen“, weiß Stefan Greuter, Leiter der Fachcommunity Inklusive Pädagogik an der PHT.

Dass die Studierenden der PHT in Theorie und Praxis im Umgang mit Diversität geschult werden „und man ihnen zeigt, wie der Unterricht gut laufen kann“, begrüßt Mayr. (wa)

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