SOS-Kinderdorf eröffnet in Wien Sozialmarkt für Spielsachen

In Wien sperrt am kommenden Dienstag der erste Sozialmarkt für Kinder- und Spielwaren auf. Das Projekt von SOS-Kinderdorf ist seit 18 Monaten in Planung und soll armutsgefährdete Familien würdevoll unterstützen. Im Angebot sind unzählige Produkte, von Spielzeug über Bücher bis hin zu Sportsachen. Personen mit einem Nettoeinkommen unter 1.200 Euro sind zum Einkauf berechtigt, bei Paaren oder mehreren Kindern erhöht sich der Betrag, hieß es bei der Präsentation am Dienstag.

„Es gibt ziemlich viele Sozialmärkte in Wien, aber keinen mit dem Fokus auf Kinder- und Spielwaren“, sagte SOS-Kinderdorf-Geschäftsleiter Clemens Klingan. Doch sei dies wichtig, da ein Kind in Armut auch weniger und schlechteres Spielzeug besitze. „Wir versuchen, diesen Kindern eine Möglichkeit zu geben, gutes Spielzeug und schöne Kleidung zu bekommen“, sagte er und rief zugleich zu Sachspenden auf. „Damit geben wir Familien die Möglichkeit, konkret andere Familien zu unterstützen.“

Hauptamtlich werden sich zwei Frauen um das kleine Geschäft in der Nähe der U4-Station Pilgramgasse kümmern - Sarah Tanzer und Martina Wiener. „Uns ist es wichtig gewesen, einen Wohlfühlort zu schaffen, wo man gerne Zeit verbringt“, sagte Wiener. Spielsachen und Kleidung werden zu sehr günstigen Preisen angeboten. Allerdings sind diese flexibel. So soll sich jeder etwas leisten können. „Wir wollen diesen armutsbetroffenen Familien ein Stück ihrer Würde zurückgeben“, sagte Klingan. Deshalb seien nicht nur der Verkauf, sondern auch persönliche Gespräche ein wichtiger Teil des Projekts.

„Unser Ziel ist es, dass wir gezielt umverteilen können“, betonte Tanzer. So kann jeder Spielsachen spenden, aber nur armutsgefährdete Personen können einkaufen kommen. Die Einkommensgrenze liegt für Alleinerziehende bei netto 1.200 Euro. Bei Paaren ist das maximale Einkommen 1.600 Euro. Pro Kind erhöht sich der Maximalbetrag um 250 Euro. Geöffnet hat das Geschäft ab kommender Woche jeden Dienstag, Mittwoch und Freitag. Zudem wird an jedem ersten Samstag im Monat aufgesperrt. Abgegeben werden können Spielsachen auch jeden Donnerstag im Bezirksamt Margareten.

Der Fokus liegt auf Second-Hand-Produkten. „Viele Spielsachen, die bei uns sind, sind gebraucht und top beinand“, sagte Tanzer. Doch auch einige neue Produkte stehen im Angebot. „Wir haben ganz, ganz viel tolles Zeug“, ist sich Tanzer sicher und hofft, dass das Geschäft gut angenommen wird. „Wenn total super läuft, haben wir bestimmt bald 24 Stunden offen“, scherzte sie.

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