Das Ringen mit Corona: Von Normalität meilenweit entfernt
Die Tiroler Schülermeisterschaft mussten bereits abgesagt werden, auch weitere Turniere stehen auf der Kippe. Die Ringer-WM in Serbien soll indes stattfinden.
Von Benjamin Kiechl
Wals, Innsbruck –Wie stark die heimische Ringer-Liga von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen ist, zeigt allein die Tatsache, dass Vize-Verbandspräsident Josef Schnöll am Verbandstag am vergangenen Wochenende gar nicht teilnehmen konnte. Der Funktionär saß in der abgeriegelten Salzburger Gemeinde Kuchl in Quarantäne. Dass der Vorstand mit Präsident Thomas Reichenauer und dem Tiroler Franz Marx (Vizepräsident Breitensport) für die nächsten drei Jahre bestätigt wurde, war auch schon die einzige „Routineaufgabe“.
Von Normalität sind die heimischen Ringer derzeit weit entfernt. Die für 31. Oktober geplant gewesene Tiroler Schüler- und Kadettenmeisterschaft in Hötting wurde abgesagt. „Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen in Innsbruck hatten wir keine andere Wahl, das Risiko ist zu groß“, erzählte Tirols Verbandspräsident und Hötting-Obmann Franz Pitschmann. Auch die Tiroler Meisterschaft in der allgemeinen Klasse musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Nach der bereits im Sommer fixierten Bundesliga-Absage will man den „Golden Cup“ in Wals im Dezember durchdrücken. Kurioses Detail: Bisher hat neben Gastgeber und Serienmeister AC Wals nur der RSC Inzing gemeldet. „Wenn keine weiteren Vereine dazukommen, macht es für uns auch keinen Sinn hinzufahren“, weiß der Höttinger Pitschmann.
Als Saisonhöhepunkt ist im Dezember die Weltmeisterschaft in Belgrad angesetzt – der internationale Ringer-Präsident Nenad Lalovic, ein Serbe, hält seine Hand schützend über das Event. Die Kader-Ringer Daniel Gastl, Michael Wagner, Martina Kuenz und Aker Al Obaidi (alle Inzing) müssen sich derweil in den Trainingszentren Wals und Steinbrunn fithalten.