Regierung gibt NGOs für Hilfe vor Ort zwölf Millionen Euro
Die Bundesregierung wird am Mittwoch beim Ministerrat zwölf Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) freigeben. Damit sollen Programme österreichischer NGOs unterstützt werden, um vor Ort bei Linderung der Covid-19-Folgen zu helfen. „Österreich leistet erneut einen substanziellen Beitrag, damit Menschen in den betroffenen Gebieten besser durch die Krise kommen, sei es in Afrika, am Westbalkan oder im Südkaukasus“, erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) begrüßte „das größte Hilfsprogramm in Kooperation mit österreichischen Hilfsorganisationen in der Geschichte des Auslandskatastrophenfonds“. Die unschätzbare Arbeit der Hilfsorganisationen sei durch „die heuer von der Bundesregierung beschlossene Vervielfachung der AKF-Mittel“ möglich geworden, so Kogler. Die Vereinten Nationen würden von einem verdreifachten Bedarf an humanitärer Hilfe bis Jahresende durch die Pandemie ausgehen, betonte der Vizekanzler. „Den österreichischen Hilfsorganisationen wird damit ermöglicht, existenzsichernde Maßnahmen zu setzen, die nachhaltig wirken.“
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) erklärte, dass es keine Rückkehr zu einer vollständigen Normalität geben werde, „so lange wir COVID-19 nicht überall auf der Welt in den Griff bekommen“. Daher freue er sich, „dass vor allem die Schwerpunktländer der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit mit diesem Beitrag besonders unterstützt werden.“
Mittels der „Verschränkung kurzfristiger humanitärer Hilfe und langfristiger Entwicklungszusammenarbeit“ solle ein nachhaltiger Beitrag zur Überwindung der Corona-Pandemie und „zu einer erhöhten Resilienz der betroffenen Menschen“ geleistet werden, hieß es in der Aussendung des Außenministeriums weiter.
So sei etwa das östliche Afrika von der schlimmsten Heuschreckenplage der vergangenen 60 Jahre schwer betroffen und Millionen von Menschen dadurch die Ernährungsgrundlage entzogen. Das südliche Afrika sei von der Covid-19-Pandemie besonders hart getroffen. Im östlichen Afrika sei besonders Mosambik durch anhaltendem Terrorismus im Norden und den Nachwirkungen verheerender Zyklone besonders vulnerabel. Ebenso seien die schwachen Gesundheits- und Sozialsysteme am Westbalkan und im Südkaukasus bei gleichzeitig hohen Infektionsraten „den gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie kaum gewachsen“.