Gerüstet für eine Woche Herbstferien in Corona-Zeit
Diese Woche gibt es die ersten bundesweiten Herbstferien – auch für die über 93.000 Tiroler Schüler.
Von Brigitte Warenski
Innsbruck, Axams, Kramsach – Ausschlafen und faulenzen oder etwas Tolles mit der Familie unternehmen? Diese Woche gibt es die ersten bundesweiten Herbstferien – auch für die über 93.000 Tiroler Schüler. Die Herbstreise fällt bei den meisten aus, die Veranstalter sind zum Großteil zuversichtlich, dass die Tiroler im eigenen Land die Freitzeitmöglichkeiten – mit den umfangreichen Corona-Maßnahmen – nützen und so das Ausbleiben der Touristen abgefedert wird.
„Bei uns haben die Kinder auch bei Schlechtwetter wenigstens die Möglichkeit, sich für ein paar Stunden auszutoben, was sich positiv auf die körperliche und psychischen Gesundheit in dieser doch schwierigen Zeit auswirkt“, hofft Ursula Stüger, Managerin des Spieleparks Happyhopp in Vomp, auf zahlreiche Besucher. Die Covid-19-Maßnahmen sind schon lange getroffen: „ Wir desinfizieren alles stündlich, wir schauen darauf, dass Abstand gehalten wird, dass außer auf den Spielgeräten die Maske getragen wird. Zudem teilen wir seit August Kontaktdatenblätter aus“, so Stüger. Um die Abstandsregeln einzuhalten, mussten wir die Gästezahlen reduzieren, was uns einen Ausfall von rund der Hälfte der Besucher beschert.“ Dazu komme, „dass es jede Woche irgendwelche Neuerungen gibt, die das Ganze für Betriebe, aber auch für Gäste noch schwieriger macht“, sagt Stüger.
Dass Gäste sich nicht an die Corona-Regeln halten wollen, komme zwar vor, „der Großteil hat aber Verständnis für die Einschränkungen in der Corona-Zeit“.
Im Freizeitzentrum Axams rechnet Geschäftsführer Michael Kirchmair besonders bei Schlechtwetter mit einem „Andrang, denn die Leute wollen einfach raus aus den vier Wänden“. Auch hier ist Vorsorge getroffen, Liegen müssen frei bleiben, es wird desinfiziert. „Am Eingang und in den Kabinen herrscht Maskenpflicht, im Schwimmbadbereich können wir nur an die Eigenverantwortung appellieren. Wer sagt, er hat es unter Kontrolle, dass maximal zehn Personen im Wasser sind, belügt sich nämlich selber“, erklärt Kirchmair.
Nach viel Aufklärungsarbeit und Gesprächen mit den Badegästen „versteht nun ein sehr, sehr großer Teil, dass es halt die Auflagen in der Corona-Zeit braucht“. Auch im Innsbrucker Metropolkino kann man Gleiches berichten: „Die Besucher reagieren sehr positiv auf die Maßnahmen“, sagt Kinochef Christian Hofer. Er zeigt sich zuversichtlich, dass die Herbstferien für den Kinobesuch genützt werden. „Es gibt im Moment viele tolle Kinder- und Familienfilme und wir sehen zudem, dass die Lust am Kinogehen da ist.“
Antworten auf Fragen, wo z. B. die Maske getragen werden muss, finden sich auf der Homepage und im Newsletter, zudem steht Hofer selbst beim täglichen Telefondienst Rede und Antwort. Infos gibt es über die Maximalbelegung in den Sälen und das Sitzplatzmanagement. Rechts und links muss bei einem gebuchten Platz ein Sessel frei bleiben (außer es ist eine Familie), was für die Kinobetreiber bedeutet, dass sie weniger Karten verkaufen dürfen.
Auf viele Kinder und Familien wartet das Schloss Ambras, denn im Moment sieht es bei den Besucherzahlen nicht rosig aus. Man kann das Hochschloss besichtigen, durch den Schlossgarten spazieren und am 31. Oktober um 14.30 Uhr findet die Kinderführung „Fabelhafte Tiere“ statt. „Wir hoffen, dass die Führung gut gebucht ist. Weil es ab heute auch eine 6-Personen-Grenze bei den Kindergeburtstagen gibt, herrscht hier quasi ein Lockdown“, so Schloss-Ambras-Marketingleiter Armin Berger. Besucher, die die Corona-Maßnahmen nicht einhalten wollen, gebe es aber kaum. „In der Regel nehmen die Menschen es an, dass bei uns wie in allen Bundesmuseen die Maske getragen werden muss.“ Die Einhaltung des Abstands sei kein Problem, „wir haben Platz genug“.
„Die Leute freuen sich schon sehr, dass sie ohne Maske gehen können“
Auch im Alpenzoo hofft Direktor René Stadler „auf einen regen Zulauf. Der Alpenzoo ist in der Nebensaison ein Geheimtipp, weil man die regen Wisent- und Schneehasenbabys noch besser beobachten kann.“ Zugute kommt dem Alpenzoo, dass sich der Großteil outdoor befinde. „Die Leute freuen sich schon sehr, dass sie ohne Maske gehen können“. Die Maskenpflicht gilt nur in den Innenräumen wie bei den Aquarien, „wofür die Besucher vollstes Verständnis haben“, sagt Stadler. Zudem gilt beim Besuch eine „Einbahnregel“, die durch Bärentatzen gekennzeichnet ist.
Was die Herbstferien bringen, ist für Markus Pumpfer, der den Natur-Hochseilgarten in Kramsach betreibt, nicht klar. „Ich trau’ mich nicht zu sagen, ob die Leute kommen. Wir waren im Herbst fast ausgebucht bis zu dem Tag, an dem der Bezirk Kufstein orange wurde. Von einem Tag auf den anderen wurde fast alles storniert“, erzählt Pumpfer. Bestens vorbereitet ist man: „Helme und Gurte werden desinfiziert und das nicht erst seit Corona.“