Ausstellung

Ausstellung in Innsbruck: In leuchtender Poesie erstorben

Hinterglasmalereien und Linolschnitte von Elisabeth Moser. Sie mag die Herausforderung, die das abstrakte Denken in diesen Techniken erfordert.
© Moser

Elisabeth Moser zeigt in der Innsbrucker Galerie Thomas Flora ihre fabelhaften neuen Linolschnitte und sinnlich opulenten Hinterglasbilder.

Von Edith Schlocker

Innsbruck – Die Hinterglasbilder von Elisabeth Moser passen wunderbar in die herbstliche Jahreszeit. Geht es hier doch um in vollendeter morbider Ästhetik verwelkende Blätter, Blüten, Beeren und Früchte. Eine Schwerblütigkeit, die die Künstlerin allerdings in einer wunderbaren Leichtigkeit als fein ziseliertes Spiel mit Farben und Formen zelebriert. Die zwar der Natur abgeschaut sind, allein durch die „tricky“ Technik der Hinterglasmalerei allerdings verschoben in eine poetische Gegenwirklichkeit zur realen. Wenn da und dort ein Funken von Gold aufblitzt, Farbflecken vor bisweilen karierten, gestreiften, gepunkteten oder mit Arabesken geschmückten Hintergründen in opulenter Sinnlichkeit zu leuchten beginnen.

In ihrer Personale bei Flora zeigt Moser aber auch neue Linolschnitte. An sich alltägliche Sujets wie ein Spiegel, ein Haarschopf, ein Kopfhörer oder eine goldene Schnalle werden da exquisit upgegradet, abstrahiert zum in der Fläche ausgeklügelten Jonglierakt mit Perspektiven und Ausschnitten, Malerischem und Grafischem. Das Ergebnis sind Stillleben, deren einzigartiger Reiz aus der letztlich fast mustrig daherkommenden Symbiose von Rationalität und Emotionalität resultiert. Egal, ob die Künstlerin Linol schneidet oder hinter Glas malt.

Erfordern doch beide Techniken dasselbe klare abstrakte Denken, eine Bildkonstruktion, die sich vom Vordergrund in immer tiefere Schichten gräbt. Ein Vorgang, der sich bei der Hinterglasmalerei oft über Monate erstreckt, muss doch jede der zahllosen Farbschichten komplett trocken sein, bis eine neue möglich ist. Im Vergleich dazu sei das da wie dort notwendige Denken im Spiegelbildlichen ein Klacks, sagt die Künstlerin.

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