Polnischer Präsident Duda mit dem Coronavirus infiziert
Der polnische Präsident Andrzej Duda hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Dem 48-Jährigen gehe es aber gut, teilte das Präsidialamt am Samstag auf Twitter mit. Er sei in Quarantäne und stehe in ständigem Kontakt mit den zuständigen Medizinern, nachdem ein Test vom Freitag positiv ausgefallen sei. „Der Präsident ist ein junger Mann. Ich denke, er wird die Infektion ohne Probleme überstehen“, sagte Vize-Gesundheitsminister Waldemar Kraska dem Radiosender RMF.
Er gehe davon aus, dass alle Kontaktpersonen Dudas aus der jüngsten Zeit auch in Quarantäne müssten, sagte Kraska. Dazu gehöre auch Tennis-Star Iga Swiatek, die kürzlich überraschend die French Open gewonnen und damit als erste Polin bei einem Grand-Slam-Turnier triumphiert hatte. Laut ihrem Trainer fühle sie sich gut und werde in Quarantäne gehen. Die 19-Jährige war am Freitag von Duda für ihre Leistungen mit dem Goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet worden.
Duda hat als Präsident überwiegend repräsentative Aufgaben inne, steht aber der national-konservativen Regierungspartei PiS (Recht und Gerechtigkeit) nahe.
Auch in Polen sind die Coronazahlen zuletzt stark gestiegen, die Behörden meldeten am Freitag mit mehr als 13.600 Neuinfektionen einen neuen Höchstwert. Die Regierung verschärfte deswegen die Schutzmaßnahmen. So dürfen einander von Samstag an nur noch maximal fünf Personen treffen, Präsenzunterricht an Schulen gibt es nur noch bis zur dritten Klasse, Restaurants dürfen Essen nur noch außer Haus verkaufen. Älteren Menschen wurde empfohlen, möglichst zu Hause zu bleiben.
Die Opposition hatte zuletzt die Kritik an der Regierung im Umgang mit der Pandemie verschärft und ihr eine mangelhafte Vorbereitung auf die zweite Coronawelle vorgeworfen. In jüngsten Umfragen haben PiS und Duda an Zustimmung in der Bevölkerung verloren.