Rückschlag in Hartberg - Austria steckt im Mittelfeld fest

Die Reise nach Hartberg hat für die Austria wieder bitter geendet. Die Wiener sind in der Oststeiermark seit zwei Jahren sieglos, haben im Juli beim TSV die Europacup-Qualifikation verspielt und bezogen auch am Samstag eine verdiente Niederlage. Während Hartberg mit einem 2:1-Erfolg dank eines Doppelpacks von Dario Tadic den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga bejubelte, vergab die Austria die Chance, sich in der oberen Tabellenhälfte zu etablieren.

Austria-Trainer Peter Stöger ärgerte sich über die vertane Chance in der Tabelle ebenso wie über die weite Strecken enttäuschende Leistung. „Die erste halbe Stunde war ganz, ganz dürftig“, sagte er im Sky-Interview. „Wenn du so reingehst und eine halbe Stunde herschenkst, hast du es vielleicht auch nicht verdient, dass du mehr mitnimmst als eine Niederlage“, meinte Stöger.

Sein Team kam in dieser Phase zu keiner nennenswerten Chance und lag nach einem Tadic-Abstaubertor (10.) 0:1 zurück. Den Ausgleich von Benedikt Pichler (34.) machte Tadic mit einem Freistoß-Traumtor (47.) wieder wett. Die Austria hatte danach ein paar Chancen auf einen Punktgewinn, letztlich gewann Hartberg aber verdient. „Wir waren schon in eine Richtung unterwegs, wo wir nicht immer fußballerisch alles optimal gelöst haben, aber es war immer so das Gefühl da, die Mannschaft ist aktiv und unternimmt alles“, erklärte Stöger, der diese Tugenden diesmal vor allem zu Beginn vermisste.

Die Austria liegt daher nur auf Rang sechs, knapp innerhalb der Ränge für die Meistergruppe, die die Wiener im Vorjahr verpasst hatte. Das will man heuer unbedingt vermeiden, ein Sieg hätte einen guten Punktepolster gebracht. „Wir hätten die Möglichkeit gehabt, uns festzusetzen“, weiß Stöger. „Es gibt zwei Gründe: wir sind noch nicht so weit oder nicht gut genug. Es heißt, die Situation anzunehmen und damit zu leben, dass du jede Woche rund um den ominösen Strich sein wirst, wenn du nicht konstant in deinen Leistungen bist“, betonte er.

Geärgert über die Leistung haben sich auch die Spieler. „Es war in allen Belangen zu wenig“, stellte Pichler fest. „In den letzten Spielen hatten wir einen guten Aufwärtstrend, ich kann es mir nicht erklären. Jeder hat gesehen, dass es nicht reicht, wenn man mit 80 oder 90 Prozent spielt, egal gegen wen“, so der Torschütze.

Auf Hartberger Seite war dagegen die Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg, dem ersten Heimsieg im Kalenderjahr und dem Abschied vom letzten Tabellenplatz groß. „Ich habe viel Positives gesehen. Wir sind auf einem guten Weg, müssen aber hart weiterarbeiten, um dort hinzukommen, wohin wir gerne möchten“, erklärte Trainer Markus Schopp.

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