69 Todesopfer in der Westtürkei nach Erdbeben
Zwei Tage nach dem Erdbeben in der Ägäis ist die Zahl der Todesopfer in der Westtürkei auf 69 gestiegen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur unter Berufung auf die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad am Sonntagabend. Von mehr als 800 Verletzten seien rund 200 noch in Behandlung, hatte Afad bereits am Vormittag mitgeteilt. Zugleich verbrachten Menschen, die nicht in ihre beschädigten Häuser zurückkehren konnten, die zweite Nacht in Folge in Notunterkünften.
Die Metropole Izmir und hier besonders das Viertel Bayrakli war besonders stark vom Erdbeben betroffen. Vier Gebäude waren vollständig eingestürzt. Mehrere Gebäude stürzten komplett ein. Hunderte Bauten wurden beschädigt, sagte Vize-Präsident Fuat Oktay am Sonntag. Zudem müssten 26 Gebäude eiligst abgerissen werden. Indes gingen die Rettungsarbeiten weiter. Die Hoffnung, noch Überlebende zu finden, schwand aber stündlich. Afad meldete zudem weitere kleinere Nachbeben.
Das erste Beben Freitag um 14.51 Uhr Ortszeit (12.51 Uhr MEZ) hatte nach Angaben der türkischen Katastrophenbehörde eine Stärke von 6,6. Das Zentrum lag demnach in der Ägäis vor der türkischen Provinz Izmir. Die für Erdbeben zuständige US-Behörde USGS gab die Stärke des Bebens sogar mit 7 an. Sowohl auf Samos als auch an der türkischen Westküste trat bei einem Tsunami, den Experten als moderat einstuften, das Wasser über die Ufer.
In der Türkei verlaufen mehrere Verwerfungslinien. Das Land wird immer wieder von schweren Erdbeben erschüttert. Erst im Jänner waren bei zwei Beben in den osttürkischen Städten Elazig und Malatya mehr als 40 Menschen getötet worden. Eines der tödlichsten war das Beben im Jahre 1999 in der Nähe der Metropole Istanbul. Damals kamen mehr als 17.000 Menschen ums Leben. Experten erwarten in Istanbul ein weiteres starkes Erdbeben.