Bürgermeister-Nachfolge: Rothbacher als Favoritin in Polling
Die bisherige Vizebürgermeisterin dürfte Langzeit-Ortschef Jäger folgen. Heute entscheidet der Gemeinderat unter drei Bewerbern.
Polling – Am heutigen Mittwoch entscheidet der Pollinger Gemeinderat über die Nachfolge von Langzeitbürgermeister Gottlieb Jäger (Allgemeine Bürgerliste Polling). Jäger, der seit 1998 das politische Geschehen in der Salzstraßen-Gemeinde geprägt hatte, hat kürzlich ja seinen Amtsverzicht erklärt.
Die nächsten regulären Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen stehen in Tirol bereits 2022 an. Wer bis dahin in Polling das Bürgermeisteramt bekleidet, bestimmen daher nicht die Wähler, sondern die Gemeinderäte.
Vizebürgermeisterin ist eindeutige Favoritin
Eindeutige Favoritin ist Gabi Rothbacher von Jägers Allgemeiner Bürgerliste, die seit 1998 im Gemeinderat und seit 2004 Vizebürgermeisterin ist, also viel Erfahrung mitbringt – und derzeit auch interimistisch die Amtsgeschäfte führt. Ihre Liste verfügt über sieben von elf Sitzen.
Inhaltliche Ankündigungen will Rothbacher vorab noch keine tätigen. Vorerst sei am wichtigsten, dass der Wahlvorgang unter den strengen Covid-Sicherheitsvorgaben (Maskenpflicht und begrenzte, zugewiesene Sitzplätze im Schützenheim) gut über die Bühne gehe. Sollte Rothbacher gewählt werden, ist auch das Vizebürgermeisteramt neu zu besetzen, die Allgemeine Bürgerliste schlägt dafür GR Andreas Knabl vor. Altbürgermeister Jäger wird laut Rothbacher übrigens Gemeinderat bleiben.
Zweite Bürgermeisterkandidatin ist die ÖVP-Nationalrätin Rebecca Kirchbaumer von der Dorfliste Polling (zwei Mandate). Ihr sei bewusst, dass die Wahlchancen gering seien – und sie wolle der Allgemeinen Bürgerliste auch „nicht absprechen, dass gute Arbeit geleistet wurde“, sagt Kirchbaumer, seit 2016 Gemeindevorständin. Es sei aber Zeit, „dynamischen Drive reinzubringen“ und „Themen aus einer neuen Perspektive zu betrachten“. Wegen der Budgetwoche in Wien kann Kirchbaumer der Wahl übrigens terminlich nicht selbst beiwohnen.
Auch der dritte Kandidat, GR Robert Greil von der Liste „Bunt für Polling“ (zwei Mandate), rechnet sich keine Chancen aus. Es gehe aber um ein „Signal an die Bevölkerung“: „Wir sind jederzeit bereit, Verantwortung zu übernehmen, daher ist es nur konsequent, jetzt auch zu kandidieren.“ (md)