Coronavirus

Erstmals mehr als 1000 positive Tests in 24 Stunden in Tirol

Für die stationäre Behandlung von Corona-Patienten müssen Abteilungen geräumt werden. Auch am Psychiatrischen Krankenhaus Hall.
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In Tirol wurde am Dienstag mit 1029 positiven Testergebnissen erstmals die 1000er-Marke übertroffen. Sollte sich die Situation in den nächsten Tagen nicht bessern, dürften die Ausgangsbeschränkungen noch einmal verschärft werden.

Innsbruck – Die 449 Corona-Fälle von vorgestern waren vorerst ein Ausreißer, leider noch nicht Normalität. Schließlich wird am Wochenende weniger getestet. Mit knapp 3000 Anmeldungen kündigte sich am Montag aber bereits an, dass die Infektionszahlen in den Folgetagen wieder deutlich höher sein werden. Mit 1029 Neu-Ansteckungen gab es dann am Dienstag erstmals mehr als 1000 positive Testergebnisse in Tirol. Mit oder an Covid-19 verstarben bisher 165 Menschen, allein am gestrigen Tag zehn.

In den Spitälern müssen aktuell 343 Corona-Patienten behandelt werden, 55 davon auf der Intensivstation. Angesichts der ungebremst steigenden Zahlen von Corona-Patienten in den Krankenanstalten wurde bereits in der Vorwoche damit begonnen, an der Klinik Innsbruck und am Landeskrankenhaus Hall stufenweise erste Eingriffe zu verschieben. Zugleich wurde am Psychiatrischen Krankenhaus Hall auch eine Psychotherapiestation geschlossen. Man benötigt das Personal für die Betreuung von Corona-Patienten.

Abteilung in Hall gesperrt

Den ärztlichen Direktor des Haller Krankenhauses, Christian Haring, schmerzt diese Vorgangsweise, „weil wir es eigentlich vermeiden wollten. Wegen der notwendigen Versorgung von Corona-Patienten mussten wir uns aber dafür entscheiden.“ Zwölf Patienten wurden deshalb nach Hause geschickt. Haring: „Hier handelt es sich aber nicht um Akut-Patienten, sondern ihre Aufnahme war geplant.“ Rund vier Wochen hätte die Therapie gedauert. Natürlich sei man wie bei anderen Verschiebungen von Behandlungen bzw. Eingriffen mit Beschwerden konfrontiert, fügt Haring hinzu. „Wer dringende Hilfe braucht, erhält diese selbstverständlich auf einer der vier Akut-Abteilungen.“

Haring versichert, dass man alle Entscheidungen sorgfältig abwäge. Die Parteichefin der Liste Fritz, Andrea Haselwanter-Schneider, hat hingegen kein Verständnis dafür, Stationen für Menschen zu schließen, die psychotherapeutische Hilfe notwendig hätten. In der betreffenden Abteilung werden Personen behandelt, die u. a. an Depressionen und Persönlichkeitsstörungen leiden. (pn)