NoRa: Land Tirol schafft Wohnraum für Frauen in Not
Das Land hat in Innsbruck Räumlichkeiten adaptiert. Es sind Wohnungen für Frauen und Kinder in einer Notsituation.
Innsbruck – Es sind drei Krisenzimmer und sechs Garçonnieren, die das Land Frauen und Kindern in Not zur Verfügung stellt. „Wir helfen Frauen, die sonst obdachlos wären“, erzählt Jenny Hausberger. Sie leitet die Anlaufstelle NoRa in Innsbruck. So wie in anderen Schutzeinrichtungen ist man auch hier nicht erpicht darauf, die genaue Adresse an die große Glocke zu hängen. Der Unterschied zu den bereits existierenden Frauenhäusern in Tirol ist, dass hier die Gefahr weit geringer ist, dass gewaltbereite Männer vor der Tür stehen. Es gibt daher keine hermetische Abriegelung der Räumlichkeiten. „Das ist eine Gratwanderung. Denn ganz ausschließen können wir nicht, dass die Ex-Partner die Frauen verfolgen.“
Seit Sommer sind die Räumlichkeiten bezugsbereit. In den Gemeinschaftsräumen finden sich Kinderspielsachen, eine gemütliche Essecke. Es ist hell und freundlich und einen Garten gibt es auch. Die Frauen versorgen sich hier selbst. „Wir wollten das Angebot ausdifferenzieren“, sagt Soziallandesrätin Gabi Fischer. „Es wurde klar, dass es neben den Frauenhäusern eine weitere Anlaufstelle braucht.“
Hier wohnen Frauen, die sonst nirgendwo unterkommen oder die für eine Unterkunft ausgenützt werden, auch sexuell. „Es geht um verdeckte Obdachlosigkeit und darum, die Frauen aus Abhängigkeitsverhältnissen zu lösen“, sagt Fischer.
In den drei Krisenzimmern, die es hier gibt, finden Frauen und ihre Kinder für maximal einen Monat Unterschlupf. „Bis dahin versuchen wir eine Lösung zu finden“, erklärt Hausberger. In den sechs Übergangswohnungen können Frauen länger wohnen. 63 Anfragen hat Hausberger seit August bearbeitet. 15 Frauen zum Teil mit Kindern habe man weiterhelfen können. „Entweder haben wir sie untergebracht oder eine private Lösung gefunden.“
Rund 500.000 Euro hat das Land in die Räumlichkeiten gesteckt. (aheu)