Trotz Schüssen: Häftling konnte aus Justizanstalt entkommen
Die spektakuläre Flucht eines Häftlings hält die Polizei in Niederösterreich in Atem. Er hatte mindestens drei Fluchthelfer, die im Gegensatz zum Häftling selbst von der Polizei gefasst wurden.
St. Pölten – Eine spektakuläre Flucht eines Häftlings hält derzeit die Polizei in Niederösterreich in Atem. Seine Fluchthelfer wurden derweil festgenommen.
Ein Häftling der Justizanstalt St. Pölten nützte Samstagnacht nach einer ambulanten Krankenhausbehandlung die Chance für seine geplante Flucht. Der 27-jährige rumänische Staatsbürger entriss sich beim Verlassen der Universitätsklinik St. Pölten seinen Bewachern. Er entkam zu Fuß und wurde noch im Stadtgebiet von drei Helfern mit dem Auto mitgenommen. Die Justizwachebeamten gaben bei der Verfolgung mehrere Schüsse in die Luft und auf das Fluchtfahrzeug ab. Verletzt wurde dabei niemand.
📽 Video | „Häftling nach Behandlung entkommen“
Taxis mit Fluchthelfern von Polizei gestoppt
Das Quartett stellte den Pkw wenig später im Stadtgebiet ab. Die drei Fluchthelfer nahmen daraufhin zwei Taxis, die sie über die Westautobahn in Fahrtrichtung Wien dirigierten. Nachdem ein Chauffeur die Polizei alarmierte, wurden die Taxis im Bereich Steinhäusl von der Polizei angehalten. Zwei Rumänen im Alter von 26 und 40 Jahren und eine 21-jährige kroatische Staatsbürgerin wurden noch in der Nacht festgenommen.
Nach dem entflohenen Häftling wurde am Sonntag noch gefahndet. Er hatte sich nicht in den Taxis befunden und dürfte seine Flucht auf andere Weise fortgesetzt haben.
Der Rumäne ist 175 cm groß, korpulent und hat kurze Haare. Er trägt Zivilkleidung und einen Verband an der linken Hand. Laut Justiz soll er nicht wegen Gewalt- oder Sexualdelikten in Haft gewesen sein. (APA, TT)