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Marterl als stille Wegbegleiter erzählen oft düstere Geschichten

Bei Schloss Starkenberg erzählt ein Marterl von einem Jagdunfall.
© Reichle

Man findet sie im ganze Land – viele lassen sie trotzdem auf ihrem Weg links liegen. Dabei erzählen Marterlen oft dramatische, kuriose und traurige Geschichten aus längst vergangenen Zeiten, sind kulturhistorisch interessant, leider aber auch vom Verschwinden bedroht.

Von Matthias Reichle

Heini Sikora war bekannt dafür, Männer, die 30 Kilo schwerer waren als er selbst, in schwindelerregender Höhe über ein wackeliges Seil zu tragen. Als Artist war er furchtlos. Und auch an diesem Abend ließ er das Blut des Publikums, das die Köpfe in den Himmel reckte, in den Adern gefrieren. Mit dem erst neunjährigen Sohn seines Kompagnons balanzierte er ungesichert hoch über dem Imster Stadtplatz.

Plötzlich löste sich das Drahtseil aus seiner Verankerung und beide fielen in den fast sicheren Tod. Sikora schaffte es noch, den Buben unter sich hervorzuziehen, dessen Vater sprang nach vorn und fing den Neunjährigen auf. Der kleine Artist überlebte fast unverletzt, der alte allerdings war sofort tot.

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