AstraZeneca-Lieferung nach Österreich könnte deutlich geringer ausfallen
Im ersten Quartal könnten statt der avisierten zwei Millionen Impfdosen nur 600.000 gel ...
Ob es zu einer Wiederholung des Massentests kommt oder nicht, ist unklar. Einen Alleingang Tirols will LH Platter nicht. Es brauche eine Abstimmung mit dem Bund.
Innsbruck – Von 220.713, die sich testen ließen, hatten 620 ein positives Schnelltest-Ergebnis. Wie viele davon übrig bleiben, war gestern Abend noch unklar, weil die PCR-Testergebnisse noch nicht vorlagen. Sie werden für heute Vormittag erwartet. Der Anteil der positiv Getesteten liegt vorerst bei 0,28 Prozent.
Insgesamt hatte die Landesregierung 688.680 Menschen in Tirol zum Gratis-Schnelltest eingeladen. Gekommen war an den drei Tagen ein knappes Drittel, nämlich 32 Prozent. Als Niederlage wollte LH Günther Platter das nicht werten.
Er sei zufrieden mit dem Ergebnis, erklärte er gestern Abend bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Es sei gelungen, „Hunderte Infektionen zu entdecken, bevor weitere Ansteckungen stattfinden konnten, und einen guten Überblick über das Infektionsgeschehen in Tirol zu erhalten. Der Lockdown hat bereits gewirkt, wir konnten die Infektionszahlen senken.“ Dennoch seien die Zahlen zu hoch, sie lägen immer noch höher als zum Höhepunkt der ersten Welle im Frühjahr.
Platter rief zur Vorsicht auf und verwies darauf, dass ein negatives Testergebnis kein Freibrief sei. Der Leiter des Einsatzstabes, Elmar Rizzoli, bedankte sich bei den mehr als 7000 freiwilligen Helfern. Es waren 700 Ärzte und 2400 weitere medizinische Helfer im Einsatz. Wie viel der Einsatz des Personals gekostet hat, liegt noch nicht vor. Für die Schnelltests hat die Bundesregierung 67 Millionen Euro ausgegeben.
Von den 620 positiv Getesteten seien die meisten noch am selben oder darauffolgenden Tag zu einer Screeningstraße gefahren, berichtete Rizzoli. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit gebe es nichts Nachzujustieren. „Der Ablauf gelang reibungslos.“ In einigen Osttiroler Gemeinden wird aufgrund des schlechten Wetters am Dienstag getestet. Am Gesamtergebnis werde das nicht mehr viel ändern, meinte Platter. Ob es trotz der schlechten Beteiligung zu einer Wiederholung des Massentests kommen werde, ließ Platter offen. Er verwies aber darauf, dass eine einmalige Testung nicht viel bringe. „An einem Wochenende zu testen, wird zu wenig sein.“ Die Länder müssten die Teststrategie mit dem Bund absprechen.
Die Teststrategie des Bundes war einmal, das Hauptaugenmerk auf die Testung von Personen mit Symptomen zu legen. Diesen Pfad hat die Bundesregierung bereits mehrmals verlassen. Platter erkennt im Testen von Gesunden Sinn, weil dadurch asymptomatische Patienten herausgefiltert werden könnten. „In Tirol haben wir eine doppelte Strategie.“ Getestet würden Menschen mit Symptomen und bei den Massentests gesunde.
Es brauche eine Analyse der Testergebnisse auch in den anderen Bundesländern. „Damit wir einen gemeinsamen Weg gehen können.“
Dass nur 0,28 Prozent der untersuchten Menschen positiv getestet wurden, wollte Platter nicht interpretieren. „Das möchte ich den Fachleuten überlassen.“
Inwieweit Massentests das Infektionsgeschehen eindämmen können, ist wissenschaftlich umstritten. Um überhaupt einen nachhaltigen Effekt zu erzielen, müssten die Tests öfter wiederholt werden. Das Intervall ist strittig. Von einmal wöchentlich bis dreimal wöchentlich lauteten die Expertenmeinungen. Die Bundesregierung hatte den nächsten Massentest im Jänner angedacht. Ob es dabei bleibt, ist offen. In Südtirol hatten sich rund zwei Drittel der Menschen testen lassen. Ein Prozent der Getesteten war positiv. (aheu)