Christian Konrad: „Flüchtlingskinder nicht zu holen, zeugt von bösem Willen“
Der Ex-Flüchtlingskoordinator des Bundes, Christian Konrad, kritisiert die Haltung der Regierungsparteien zu Flüchtlingskindern – und die Gebetsveranstaltung im Parlament.
Von Karin Leitner
Wien – Vor 72 Jahren ist die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ verkündet worden. Anlass für den Flüchtlingskoordinator der vormaligen rot-schwarzen Regierung, Christian Konrad, auf die Situation von Flüchtlingen zu verweisen: „Auf Lesbos und anderen griechischen Inseln sind Tausende Kinder, Frauen und Männer unter katastrophalen hygienischen Umständen in Kälte, Wind und Regen im Niemandsland eines seelenlosen Europas gestrandet.“ Das offizielle Österreich „duckt sich als Teil der EU beschämend weg“. Menschenrechte würden verletzt. „Es ist die Schande Europas im Jahr 2020, dass es nicht gelingt, auf den griechischen Inseln und dem Balkan menschenwürdige und menschengerechte Asylverfahren zu garantieren“, befindet der Ex-Raiffeisen-Generalanwalt und einst einflussreicher Entscheidungsträger in der ÖVP.