Für Rennläufer sind wenige Bahnen auf Tirols Pisten offen
Nun darf auch der Ski-Rennnachwuchs wieder auf die Piste. Wenige Bahnen haben in Tirol geöffnet. Das Training ist nur unter strikten Auflagen und nach Anmeldung möglich.
Hopfgarten i. Br., Kitzbühel, Fügen, Hintertux – Heute startet im Brixental die Skisaison. „Wir öffnen an diesem Wochenende die neue Salvistabahn, natürlich nur für Berechtigte“, freut sich Bergbahn-Geschäftsführer Friedl Eberl, die neu errichtete Gondelbahn endlich in Betrieb nehmen zu dürfen. Geöffnet ist natürlich nicht für den allgemeinen Skilauf, sondern für Berechtigte laut Covid-19-Schutzmaßnahmenverordnung. Diese sah bis vor Kurzem vor, dass Spitzensportler Liftanlagen und Pisten benützen dürfen. Hier konnte der ÖSV nun vereinbaren, dass auch der Skinachwuchs trainieren darf. Es sind dies Nachwuchsrennläufer bis zum Jahrgang 2011, welche in einer speziellen Liste angeführt werden.
„Natürlich ist das Ganze nur mit Anmeldung möglich. Aber nicht nur für unseren Skinachwuchs in Hopfgarten und Itter, sondern für alle Skiclubs, auch jene in Bayern. Hier gibt es eine klare Regelung, die ganz genau eingehalten wird“, betont Eberl. Das Training außerhalb des Spitzensportes ist klar geregelt und wurde vom Tiroler Skiverband an die Vereine kommuniziert. Es dürfen maximal sechs Kinder, auch aus verschiedenen Haushalten, plus ein bis maximal zwei Trainer miteinander trainieren, der Ein-Meter-Abstand ist dabei immer einzuhalten. Die Empfehlung des ÖSV/TSV ist sogar nur ein Trainer plus sechs Kinder.
Große Nachfrage der Vereine
Die Bedingungen für die Nachwuchssportler seien optimal. „In dem Bereich, wo wir dieses Wochenende fahren, sind wir schon seit zwei Wochen bereit“, schildert der Bergbahn-Geschäftsführer. Die Nachfrage der Vereine sei groß, man sei an diesem Wochenende sehr gut gebucht. Am nächsten Wochenende soll bereits ab Donnerstag der Trainingsbetrieb gestartet werden. „Hier werden wir noch mit den Vereinen sprechen, ob wir wieder in Itter fahren oder in Hopfgarten“, schildert Eberl.
Für das Training der Spitzensportler seit Ende Oktober geöffnet hat die Bergbahn Kitzbühel am Resterkogel. Damit war man lange Zeit die einzige offene Bergbahn im Alpenraum. „Es war die richtige Entscheidung, offen zu halten, das Angebot wurde sehr gut angenommen. Wir hatten nahezu jeden Top-Athleten bei uns“, sagt Bergbahn-Kitzbühel-Vorstandsvorsitzender Anton Bodner. Nicht nur die Athleten trainierten, auch die Skilehrer haben die Ausbildung am Resterkogel absolviert und es wurden fast 20 Rennen durchgeführt. „Wir hatten zum Teil bis zu sieben Linien, dreimal am Tag gebucht. Wir dürften damit sogar kostendeckend gefahren sein“, schildert Bodner.
Anders die Situation am Hintertuxer Gletscher, wo alle Lifte und Gondeln stillstehen. „Wir hatten im November Anfragen von sechs Teams mit insgesamt 18 Athleten“, erklärt Gletscherbahn-Chef Matthias Dengg. Dafür die drei Gletscherbus-Verbindungen sowie Schlepplifte in Betrieb zu nehmen, sei zu aufwändig, zumal es tirolweit etliche leichter erreichbare Pisten gebe. Im Unterland etwa in Mayrhofen oder in Hochfügen. Dass in Hochfügen bayerische Skiclub-Kinder trainierten, sorgte bei manchen Tirolern für Verwunderung. Helmuth Grünbacher, Geschäftsführer der Skiliftgesellschaft Hochfügen, betont, alles habe seine Richtigkeit und verweist auf die bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. Darin heißt es, das Training für Leistungssportler aus Bundes- und Landeskadern sei zulässig. „Die Clubs müssen uns am Tag vor dem Training Listen mit den Teilnehmern übermitteln und die Piste wird für Zeitfenster von zwei Stunden vergeben“, sagt er. Offen sei, wie es beim geplanten Lockdown in Deutschland weitergehe. (aha, ad)