Tirol

„Keine Tiere unterm Christbaum“: Tierheime stoppen Vergabe

Die 14 Jahre alte Langhaar-Katzendame Carla möchte im Katzenheim bleiben. Für sie kann man eine Patenschaft übernehmen.
© Dähling

Die Tiroler Tierheime stoppen ab morgen bis 7. Jänner die Vergabe im Sinne der Vierbeiner.

Von Angela Dähling

Schwaz – Ein Katzerl als „Last minute“-Weihnachtsgeschenk spontan aus dem Tierheim holen? Das spielt sich nicht. „Ab morgen werden bei uns sowie in den Tierheimen in Innsbruck, Wörgl und Reutte bis 7. Jänner keine Tiere mehr vergeben“, erklären Sandr­a Dekassia­n und Sabrina Steidl vom Katzenheim Schwaz, das heute wie jeden Montag geschlossen hat.

„Ein Lebewesen gehört nicht als Weihnachtsgeschenk unter den Christbaum“, sagen sie und erzählen von Zeiten, in denen nach den Festtagen regelmäßig viele der miauenden und bellenden Überraschungsgeschenke zurück ins Tierheim gebracht wurden.

Die ganze Familie müsse hinter der Entscheidung stehen, ein Haustier aufzunehmen, betonen sie. „Und letztlich sucht sich das Tier seinen Menschen aus“, erklärt Steidl, warum die Mensch-Tier-Beziehung bei einem tierischen Überraschungsgeschenk nicht immer harmonisch verlaufe. Jedes der Heimtiere habe seinen eigenen Charakter. „Wir empfehlen, symbolisch ein Stofftier unter den Christbaum zu legen, mit einem Gutschein für einen Tierheimbesuch, wenn es schon ein Überraschungsgeschenk sein soll“, sagen die Tierpflegerinnen. Der Tierheimbesuch sei ein Erlebnis für sich und dort stelle sich dann heraus, wo die Mensch-Tier-Sympathie und die ­gegenseitigen Rahmenbedingungen passen.

Einige Haustiger werden in den nächsten Tagen dennoch aus dem Katzenheim ausziehen. „Sie kommen jetzt zur Eingewöhnung zu ihrer Adop­tivfamilie, weil diese über die Feiertage für sie besonders viel Zeit hat“, erklärt Steidl. Für drei der Katzen im Schwazer Heim steht fest, dass sie unvermittelbar sind. So hat sich etwa Langhaar-Katzendame Carla entschieden, im Katzenheim zu bleiben. „Woanders ist sie unrein, bei uns nicht“, erklärt Dekassian. Carla benötigt eine Zahn-OP, die durch Spendengelder/Patenschaften finanziert werden muss. Die weißen Angora-Katzen Rosa und Verdo (17 und 20 Jahre alt) hoffen ebenfalls auf Paten. Sie kamen vor zwei Jahren völlig verwahrlost ins Heim und haben u. a. eine Futtermittelallergie. Mehr über Tierpatenschaften (die auch ein Weihnachtsgeschenk sein können) erfährt man auf www.tierschutzverein-tirol.at

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Angela Dähling

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