Massentests in Steiermark und Niederösterreich gestartet

Mit der Steiermark und Niederösterreich greifen am Samstag zwei weitere Bundesländer in das Corona-Massentest-Geschehen ein. Die Stationen haben pünktlich um 8.00 Uhr geöffnet und schließen um 18.00 Uhr, dasselbe Zeitfenster gilt für Sonntag. In Niederösterreich hat sich fast ein Drittel der Bevölkerung angemeldet. Auch im Burgenland, in Oberösterreich, in Kärnten, in Salzburg und in Wien werden am Wochenende weiter kostenlose Tests angeboten.

Die in den 573 niederösterreichischen Gemeinden eingerichteten 1.276 Stationen gingen pünktlich um 8.00 Uhr in Betrieb. Rund 20.000 ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter sorgen für die Bewältigung der logistischen und organisatorischen Herausforderung. Alleine 6.000 Personen stellen die Freiwilligen Feuerwehren.

Zur freiwilligen Untersuchung berechtigt sind im Bundesland etwa 1,530.000 Personen. Angemeldet haben sich bis Freitagnachmittag mehr als 440.000 Menschen oder über 28,8 Prozent der Zugelassenen. Bei den Altersgruppen hatten die Personen im Alter von 50 bis 64 Jahren deutlich die Nase vorne. Über 130.000 Vormerkungen wurden in diesem Segment gezählt.

Verpflichtend ist die Anmeldung freilich nicht, sie wurde allerdings aus Gründen der Zeitersparnis empfohlen. Um Warteschlagen und Menschenansammlungen zu vermeiden, wurde den Berechtigten außerdem seitens der Heimatgemeinden in einem Infoschreiben ein zeitlicher Korridor für das Erscheinen zur Untersuchung zugewiesen.

Sollte ein positives Resultat vorliegen, erfolgt eine Überprüfung mittels PCR-Test an einer der bestehenden Drive-in-Stationen. Diese warten von Samstag bis kommenden Mittwoch mit bis 19.00 Uhr verlängerten Öffnungszeiten auf.

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bezeichnete die Massentests am Samstag als wichtigen Baustein, „um aus der Pandemie wieder herauszukommen“. Geschaffen würden „Gewissheit und Klarheit für sich selbst“ und Schutz auch für andere. Es gelte, jene Menschen herauszufiltern, die keine Symptome hätten und daher nicht wüssten, dass sie andere Leute anstecken.

Auch in der Steiermark haben um Punkt 8.00 Uhr die Corona-Massentests begonnen. Testen lassen kan man sich an einem der 187 Standorte mit insgesamt 780 Testspuren. Steirerinnen und Steirer, die älter sind als sechs Jahre, können sich testen lassen. Ausgenommen sind allerdings jene, die schon positiv getestet wurden und in Quarantäne oder Krankenstand sind. Bis Freitagmittag waren rund 160.000 von 1,25 Millionen Steirerinnen und Steirer angemeldet.

Die eher geringe Anmelde-Quote dürfte auch auf Probleme beim Online-Portal und den Telefonleitungen zurückzuführen sein. Viele beschwerten sich, dass sie nicht bei der Hotline durchkamen oder ihr Browser die Website nicht öffnen konnte. Im Vorfeld hofften die Organisatoren daher, dass viele noch spontan zu den Teststraßen kommen. Das wurde für Samstag ab 16.00 Uhr und für Sonntag ab 12.00 Uhr empfohlen, denn da seien noch eher freie Termine.

Keine freien Termine gab es allerdings mehr für den Grazer Congress am Samstag. Der Standort war unter allen 187 der beliebteste. Etwa 8.000 Männer und Frauen von Gemeinden, Magistraten, Rotem Kreuz, Feuerwehr, Bundesheer und Freiwillige werden bei der Abwicklung und der Organisation der Massentests in der Steiermark helfen. Wegen des Einsatzes wird kommende Woche von Montag bis inklusive Donnerstag der Parteienverkehr in den steirischen Bezirkshauptmannschaften eingeschränkt. Nur dringende und schon vereinbarte Termine werden wahrgenommen.

Im Burgenland haben bei den laufenden Massentests bis Samstagmittag 43.045 Menschen teilgenommen, teilte der Koordinationsstab Coronavirus mit. 53 Antigen-Schnelltests fielen positiv aus, das entspricht 0,12 Prozent der Teilnehmer. 60.608 Personen haben sich laut dem Koordinationsstab bis dato angemeldet. Noch bis Dienstag wird bei 25 fixen Stationen und zwei Testbussen, die neun Gemeinden anfahren, getestet.

Indes kündigte Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) dauerhafte und kostenlose Corona-Tests an. Die Tiroler Bevölkerung soll sich ab 19. Dezember bis ins Jahr 2021 hinein auf das Coronavirus testen lassen können. Der Starttermin der Aktion sei mit Hinblick auf die Weihnachtsfeiertage gesetzt. Die Möglichkeit bestehe für alle ab dem vollendeten sechsten Lebensjahr. Für den Antigen-Test ist eine Voranmeldung nötig, die ab kommenden Mittwoch möglich ist. Durchgeführt werden sollen die Tests tirolweit über Screeningstraßen und mobile Einheiten. Die Massentestungen hatte Tirol - wie auch Vorarlberg - vergangenes Wochenende durchgeführt.