Bei WSG-Sieg in Ried winken zwei zusätzliche freie Tage als „Bonuszahlung“
Das bärenstarke 3:0 bei Rapid will die WSG Tirol am Sonntag mit einem Sieg gegen Ried veredeln. Dann wäre der goldene Herbst wahrlich perfekt.
Von Alex Gruber
Wien, Wattens – Eine ballsichere zentrale Achse (Behounek, Gugganig, Celic, Petsos), dynamische Außenbahnspieler (Koch, Schnegg, Rogelj, Rieder) und Sturmspitzen (Yeboah, Dedić sowie die Joker Frederiksen und Anselm), die für viel Tempo und Gefahr sorgen, zeichneten für das Husarenstück bei Rapid verantwortlich.
„In der Fußballgeschichte hat nur ein Tiroler Team höher bei Rapid gewonnen. Das war die SPG Wattens/Wacker 1976 mit 4:0, da hat auch der ,Gombi‘ (Wörgls vormaliger Sportchef Manfred Gombasch; Anm.) ein Tor geschossen“, lachte sich WSG-Cheftrainer Thommy Silberberger noch gestern so richtig ins Fäustchen. Dass er in St. Pölten mit Gelb-Rot auf die Tribüne musste und die Rapid-Bank nach zahlreichen Wortspenden ungeschoren davongekommen sei, notierte Silberberger ebenfalls.
Der Frust der Rapidler trug die Namen der WSG-Crew. Zu den zwei kurz abgespielten Ecken, die zu den ersten beiden Treffern führten, schmunzelte „Silbi“: „Das war nicht grenzgenial von uns, sondern desaströs von ihnen. Unsere Spieler lassen sich aber immer wieder was einfallen.“
„Ein Riesenkompliment an das Trainerteam und die Mannschaft“, lobte Sportmanager Stefan Köck sowohl die Match-Vorbereiter (neben Silberberger u. a. Co-Trainer Martin Svejnoha, Videoanalyst Sebastian Ungerank) als auch die Umsetzung der Aktiven: „Wir haben unmittelbar nach dem Rapid-Spiel darauf hingewiesen, dass dieser Sieg erst richtig zählt, wenn wir gegen Ried nachlegen können. Denn dann wird aus einem sehr guten Herbst ein wunderbarer“, führt Köck vor dem Herbstfinale gegen den Aufsteiger aus dem Innviertel (Sonntag/14.30 Uhr) aus.
Die WSG Tirol hätte sich mit dem herzerfrischenden Fußball schon längst (mehr) Fans im Tivoli verdient. Die Aktien vieler junger Kicker, die vor dieser Bundesliga-Saison kaum einer am Radar hatte, sind stetig im Steigen. Und da steigt einer wie Köck gleich auf die Bremse: „Zurücklehnen gibt es nicht. Wir dürfen uns freuen und stolz sein, aber wir müssen am Boden bleiben und dürfen nicht deppert werden.“ Damit spielt der „Köcki“ auf mögliche Berater und Co. an, die den WSG-Aufsteigern schon in der Winterpause Honig um den Mund schmieren könnten.
„Ich bin auch eher ein Warner“, stimmt Silberberger ein. Der selbst ernannte Wörgler „Bauernbua“ wurde vor dem Gastspiel bei Rapid als „Kulttrainer“ geadelt. Das kostet ihn nur ein Lächeln, die Suche nach Lösungen – etwa, wer den gelbgesperrten Marathonmann David Gugganig (spielte bislang alle elf Partien über 990 Minuten durch) vertreten wird – hat begonnen. Stefan Hager bietet sich an: „Wir werden das Beste für die Mannschaft suchen. Das Ried-Spiel wird schwierig.“
Bei einem weiteren Sieg wäre Platz fünf mit 20 Zählern perfekt und dann würde die Wintervorbereitung statt am 4. erst am 6. Jänner beginnen. Diese „Bonuszahlung“ hat die sportliche Führung dem starken Kader versprochen.