Tarrenz unter neuer Führung
Stefan Rueland wurde zum neuen Bürgermeister gewählt, Mario Reich ist sein Vize.
Von Alexander Paschinger
Tarrenz – Auch wenn die letzten Verlautbarungen auf der Anschlagtafel bereits vielfach seine Unterschriften trugen – erst seit Dienstagabend ist es fix: Stefan Rueland wurde mit 12:3 Stimmen zum Nachfolger von Rudolf Köll als Bürgermeister von Tarrenz gewählt. Komplettiert wird das Führungsduo durch Mario Reich, der sich mit zehn Stimmen gegenüber Oppositionsführer Kilian Tangl mit fünf Unterstützungen durchsetzte. Mit dieser neuen Konstellation geht nun Tarrenz in die verbleibenden zwei Jahre dieser Gemeinderatsperiode.
Große Vorhaben gehen sich bis 2022 nicht mehr aus, schon aufgrund der Corona-Situation, die sich auch in der finanziellen Ausstattung niederschlägt, weiß der neue Bürgermeister. „Nächstes Jahr gehen wir die Planung für die Sanierung und vielleicht sogar einen Zubau bei unserer Volksschule an“, so der bald 43-Jährige. Man müsse den Bedarf erheben. Die Sanierung sei schon alleine zur Schaffung der Barrierefreiheit wichtig. Und natürlich gehen die Arbeiten an der Kanalisierung weiter. Das seien die beiden wichtigen Themen, die Tarrenz zunächst beschäftigen werden.
Daneben hat Tarrenz innerhalb des Schul- aber auch Pflegeverbandes als zweitgrößte Gemeinde große finanzielle Verpflichtungen zu stemmen, „die man bei uns im Ort nicht direkt sieht“. Da geht es zum einen um die anstehende Erweiterung des Pflegedorfes Gurgltal in Imst, aber auch die beiden Mittelschulen Imst Oberstadt und Unterstadt, die beide vor der Sanierung stehen.
Tarrenz selbst steht vor einigen neuen Bauprojekten. Wie berichtet, entstehen bald neue Kleinwohnanlagen. Daneben gibt es auch Bauplätze. „Es ist aber alles maßgeschneidert auf Tarrenz“, betont Rueland. Denn „Tarrenz soll Tarrenz bleiben, wir wollen nicht durch große Wohnanlagen wachsen“, sagt der neue Dorfchef. Auch im westlichen Ortsteil Brenjur sollte der Siedlungsbau nicht mehr weiter ins Gurgltal vorangetrieben werden.
Ein großes Thema bleibt für Rueland der Verkehr. „Die Lösung ist für mich der Tschirganttunnel“, schließt er nahtlos an die Politik seines Vorgängers Köll an. Aber es brauche hier einen frischen Wind – „auch aus der Bevölkerung“, sagt der Dorfchef. Denn die finanzielle Lage durch Corona lässt in ihm die Befürchtung größer werden, dass man diese Straßenbaumaßnahme wieder nach hinten schieben könnte.
Corona ist für Rueland jedoch auch eine Herausforderung für das Dorfleben: „Viele haben sich in die eigenen vier Wände zurückgezogen. Ich fürchte, dass es einiges braucht, damit wir Vereinsleben und Ehrenamt wieder beleben können.“