EU-weite Corona-Impfungen starteten nach Weihnachten

Die Impfungen gegen das Coronavirus starten in den EU-Staaten direkt nach Weihnachten. Die ersten Impfungen seien EU-weit für „den 27., 28. und 29. Dezember“ vorgesehen, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag auf Twitter. Sie sprach von einem „Moment Europas“. Voraussetzung für den Start kurz nach dem Heiligen Abend sei die Zulassung des Impfstoffs von Biontech und Pfizer, erläuterte ein Kommissionssprecher.

Die Empfehlung dafür wird für den 21. Dezember von der EU-Arzneimittelbehörde EMA erwartet. Fällt diese positiv aus, will die EU-Kommission in einem Schnellverfahren binnen zwei Tagen über die Marktzulassung entscheiden.

Das Unternehmen wolle den Impfstoff am 26. Dezember liefern, sagte Mamer. Danach müssten die EU-Staaten die Verteilung und die Impfungen organisieren. Das Präparat benötigt einen sogenannten „Ultra Freezer“, in denen eine Kühlung bei minus 80 Grad Celsius gewährleistet ist.

Wenn eine Impfstelle - ein Seniorenheim etwa, oder eine Arztpraxis - Impfstoff anfordert, wird das Präparat aus der Kühlvorrichtung genommen. Ab diesem Zeitpunkt beginne auch die Uhr zu ticken: Der Impfstoff kann dann noch 120 Stunden, also fünf Tage, bei einer Temperatur zwischen zwei bis acht Grad gelagert werden. Er muss aber spätestens nach Ende dieser Frist verimpft worden sein. Vor der eigentlichen Impfung selbst gilt übrigens noch ein sechsstündiges Zeitfenster, in der das Präparat mit einer Kochsalzlösung für die Spritze verdünnt wird.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte am Mittwoch einen gemeinsamen Beginn der Impfungen gegen das Corona-Virus in der gesamten Europäischen Union vorgeschlagen. Entscheidend sei nicht, dass alle am selben Tag begännen, sondern dass es ein koordinierter Start sei, sagte Mamer am Donnerstag.

Die Kommission gab darüber hinaus am Donnerstag bekannt, dass sie Sondierungsgespräche mit dem Pharmahersteller Novavax über die Lieferung von bis zu 200 Millionen Dosen von dessen Impfstoff abgeschlossen habe. Damit könnte das Impfstoff-Portfolio der EU nochmals erweitert werden. Der Novavax-Impfstoff sei in Testphase drei.

Die Kommission hat für die EU-Staaten bereits sechs Impfstoffe vertraglich gesichert. Neben dem Vakzin von Biontech/Pfizer sind das Mittel von Astrazeneca, Sanofi-GSK, Janssen Pharmaceutica, Curevac und Moderna.