Jakob-Kopp-Straße in Imst wegen NS-Vergangenheit heiß diskutiert
Imst – In der Oberländer Bezirkshauptstadt Imst ist eine Straße nach Jakob Kopp benannt. Der anerkannte Heimatdichter, der für das Imster Selbstverständnis wichtige Texte verfasste, war allerdings auch ein Kriegstreiber, Judenhasser und Akteur der Nazi-Propaganda. Diese Fakten werden aktuell in einer Ausstellung im Imster „Museum im Ballhaus“ thematisiert. Allein die Diskussion rund um eine mögliche Umbenennung der Straße scheint eingeschlafen.
Während StR Friedl Fillafer, in dessen Schulzeit die „NS-Zeit totgeschwiegen“ wurde, auch heute zu diesem Thema keine Stellungnahme abgeben will, ist GR Richard Aichwalder dazu bereit. Er tritt für eine „Kontextualisierung statt Cancel-Culture“ ein. Aichwalder wünscht sich einen „Lerneffekt für heutige und zukünftige Generationen“. Falls es doch zu einer Umbenennung käme, „wäre es höchst an der Zeit, wenn zumindest eine Straße in Imst nach einer Frau benannt wird.“ BM Stefan Weirather stellt indes klar: „Die Diskussion über Jakob Kopp läuft bereits. Jedes Mitglied des Kulturausschusses kann sich einbringen, wie mit dem Thema umzugehen ist.“ (top)