Auch Moderna-Impfstoff in der EU zugelassen

Als zweiter Corona-Impfstoff ist ab sofort auch das Mittel des US-Herstellers Moderna in der Europäischen Union zugelassen. Dies entschied die EU-Kommission am Mittwoch auf Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA, wie Kommissionschefin Ursula von der Leyen auf Twitter mitteilte. Die EU hat 160 Millionen Dosen bei dem US-Hersteller bestellt. Der Moderna-Impfstoff ist ebenfalls bereits in den USA, Kanada und Israel zugelassen.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP): „Die heutige Zulassung des Impfstoffs von Moderna ist ein weiterer wichtiger Schritt im Kampf gegen die Pandemie. Damit haben wir mehr Impfstoff in der EU zur Verfügung und können die Pandemie schneller bekämpfen. Ich hoffe nun auch auf eine rasche Zulassung des Impfstoffs von AstraZeneca und der Universität Oxford in der EU unter Einhaltung aller wissenschaftlichen Standards, nachdem zuletzt Großbritannien und Indien Zulassungen erteilt haben.“ Je mehr Impfstoffe wir zur Verfügung hätten, „desto schneller kommen wir aus der Krise, desto weniger Menschen sterben und desto weniger Arbeitsplätze werden vernichtet“.

Die Empfehlung der EMA für die Genehmigung der Marktzulassung eines zweiten Impfstoffes sei eine gute Nachricht für die EU und für Österreich - „unsere Prognosen sind ein weiteres Mal erfüllt“, meinte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Mittwoch. Nun erwarte er die Marktzulassung für AstraZeneca als dritten wichtigen Impfstoff im Februar. „Damit kann unsere Impfstrategie wie geplant Schritt für Schritt umgesetzt werden.“

Österreich erwartet von Moderna für das erste Quartal 200.000 Impfdosen, für das zweite 690.000. Insgesamt für das erste Halbjahr also 890.000 Dosen. Damit sei man nach den beiden Genehmigungen bei der verbindlichen Lieferung von 927.000 Dosen durch Biontech und 200.000 von Moderna im ersten Quartal.

Die EU kann insgesamt 160 Mio Dosen von Moderna abrufen. Für Österreich, dem stets in etwa zwei Prozent zustehen, bedeutet dies Dosen in Höhe von 3,2 Millionen. Im ersten Quartal würden laut Kurz 200.000 Dosen von Moderna geliefert. Damit könnte Österreich mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer sowie Moderna über 500.000 Menschen im ersten Jahresviertel impfen.

„Dieser Impfstoff verschafft uns ein weiteres Instrument im Kampf gegen die derzeitige Notsituation“ sagte EMA-Chefin Emer Cooke. Der Impfstoff schütze zu etwa 94 Prozent gegen Covid-19. Auch nach der Empfehlung werden nach den Worten der EMA-Chefin die Experten weiterhin alle Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit überwachen.

Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig, zur Moderna-Zulassung: „Das ist ein äußerst positiver Start ins neue Jahr, und zwar für die gesamte Bevölkerung.“ Für die Lagerung reichen Temperaturen von zunächst minus 20 Grad aus. Nach dem vollständigen Auftauen und vor der ersten Anwendung kann er bis zu 30 Tage bei einer Temperatur von zwei bis acht Grad im Kühlschrank gelagert werden.

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