15.905 Personen in Österreich mit Covid-19-Impfstoff bedacht
Bisher sind in Österreich für 15.905 Personen Covid-19-Impfstoffe zur Verimpfung ausgeliefert worden. Diese Zahl hat das Gesundheitsministerium Donnerstagmittag auf APA-Anfrage bekannt gegeben. Bis Ende der Woche sollen rund 30.000 Personen geimpft sein. In der kommenden Woche sollen zumindest weitere 55.000 Impfungen stattfinden, gab das Ministerium bekannt.
Von den unmittelbar zur Verimpfung zugestellten Dosen des Herstellers Biontech/Pfizer sind mit 5.525 die meisten nach Vorarlberg gegangen. Damit hat das westlichste Bundesland mit einem Anteil von 4,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung mehr als ein Drittel der verimpften Dosen erhalten. In Wien sind bisher 5.330 Dosen zur Verimpfung gelangt, in Niederösterreich 2.690, in Salzburg 905. Tirol hat 485 Impfdosen erhalten, Oberösterreich 460 und Kärnten 300. Das Burgenland hat 170 Dosen zur Verimpfung bekommen, die Steiermark mit über 1,24 Millionen Einwohnern 40, wobei diese Zahl schon am vergangenen Dienstag gegeben war.
Bei der Bundesbeschaffung GmbH (BBG) sind bis Donnerstag, 8.00 Uhr 64.920 Impfdosen zum unmittelbaren Gebrauch bestellt worden. Mit Abstand die meisten hat Niederösterreich angefordert (16.030), auf den Plätzen folgen die Steiermark, wo unmittelbarer Bedarf an 8.805 Dosen angemeldet wurde, Vorarlberg (8.490), Wien (7.540), Oberösterreich (5.835), Kärnten und Osttirol (5.800), Tirol (5.310), Salzburg (5.125) und das Burgenland (1.985).
Die Stadt Wien plant unterdessen bereits für jene Phase, in der die Coronavirus-Impfungen nicht - so wie derzeit - nur bei speziellen Zielgruppen zum Einsatz kommt. Man werde wohl im zweiten Quartal mit der flächenmäßigen Impfung beginnen, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Donnerstag beim Medientermin anlässlich des bevorstehenden Starts der Massentests. Diese könnten eine Art Vorbild für die Massenimpfung sein.
„Es ist denkbar, dass wir auch für die Impfung eine ähnliche Infrastruktur aufbauen“, sagte der Stadtrat. In Wien werden die Massentests an drei Standorten durchgeführt, nämlich in der Stadthalle, der Messe und der Marx Halle. Sie laufen zehn Tage, theoretisch können mehr als 900.000 Menschen dabei untersucht werden.
Wann genau die große Impfkampagne kommt, ist noch offen. Eine Vormerkplattform für Menschen, die das Angebot in Anspruch nehmen möchten, soll ab 18. Jänner online gehen. Dort ist jedoch vorerst noch keine Terminvereinbarung möglich.
Derzeit wird das Vakzin in Wien - so wie im gesamten Bundesgebiet - vor allem Personen in Pflege- und Senioreneinrichtungen sowie in Spitälern - dort vorrangig in Covid-Stationen - verabreicht. Der Auftakt erfolgte noch vor dem Jahreswechsel im Allgemeinen Krankenhaus (AKH), das laut „Kurier“ in den kommenden Wochen rund 7.000 Mitarbeiter impfen lassen wird, sowie in der Klinik Favoriten. Seit gestern, Mittwoch, läuft die zweite Impfrunde.
Laut Hacker ist die Impfbereitschaft in den Pflegeeinrichtungen hoch. Sie betrage bei den Bewohnern bis zu 80 Prozent, sagte er. Bei den Mitarbeitern liegt sie mit 70 Prozent leicht darunter.
Eine Art ungeplanter Massenimpfung ergab sich unterdessen in einem städtischen Pflegewohnhaus in Floridsdorf. Dieses erhielt laut einem Bericht der Gratiszeitung „Heute“ irrtümlich 800 Impfdosen - für 120 Bewohner. Kurzfristig wurde dort ein Impfzentrum für Personal anderer Kliniken sowie für Rettungsorganisationen eingerichtet.
Wie ein Hacker-Sprecher auf APA-Anfrage erläuterte, sei die Lieferung für die Klinik Favoriten gedacht gewesen. Eine Rücksendung ist in einem derartigen Fall nur schwer möglich. Denn der Impfstoff muss, sobald er aufgetaut ist, rasch injiziert werden.
Wie ernst die Lage in Senioreneinrichtungen ist, verdeutlicht auch die Entwicklung in einem Pensionistenwohnhaus in Mariahilf. Dort haben sich laut „Heute“ 33 der 250 Bewohner mit dem Coronavirus angesteckt. Allein auf einer Station sollen mehr als zwei Drittel aller Senioren erkrankt sein. Auch 14 Mitarbeiter wurden laut dem Bericht positiv getestet, darunter auch der Direktor des Wohnhauses.