Osttirol

Das alte Rathaus in Lienz wird zum Suitenhotel

Gidi Pirkner will sein Hotelprojekt in Lienz in eineinhalb Jahren eröffnen. Der Umbau startet im März.
© Blassnig Christoph

Der Lienzer Veranstaltungsunternehmer Gidi Pirkner entwickelte mit seiner Real Estate GmbH ein „Art and Suite“-Konzept. Beste Ausstattung und Kunstobjekte sollen anspruchsvolle Gäste begeistern.

Von Christoph Blassnig

Lienz – Menschen wollen im Urlaub ein komfortables Quartier, in dem sie ein- und ausgehen, als wäre es ihr zweites Zuhause. Davon ist Gidi Pirkner, Veranstaltungsunternehmer in Lienz, überzeugt. „Ich bin selbst viel unterwegs. Es gibt nichts Lästigeres als die zeitraubenden Abläufe beim Ein- und Auschecken in Hotels. Das ist leider auch in den besten Häusern so.“ Pirkner will seinen zukünftigen Gästen in Lienz eine Alternative bieten. Er hat ein „Art and Suite“-Hotel mit relativ wenigen Wohneinheiten, die mehr als großzügig bemessen und ausgestattet sein werden, entwickelt und nutzt dafür bestehende Bausubstanz in der Stadt. Das alte Rathaus in Lienz fristete lange ein kümmerliches Dasein. Nachdem es von der Stadt zwischenzeitlich als Musikschule genutzt wurde, steht es bis auf einen Gastronomiebetrieb im Erdgeschoß bereits viele Jahre leer. Im Jahr 2012 hat die Familie Pirkner die baufällige Immobilie um eine Million Euro gekauft – Gidis Vater ist der bekannte Künstler Jos Pirkner, der in Tristach lebt und arbeitet.

Jahrelang hat sich Gidi Pirkner mit dem Denkmal- sowie dem Ortsbildschutz befassen müssen. „Schließlich haben wir Kompromisse gefunden, mit denen alle leben können“, berichtet der Neo-Hotelier von einer aufwändigen Planungsphase. Ein wesentlicher Diskussionspunkt war dabei der Dachstuhl des ehemaligen Lienzer Verwaltungsgebäudes. Pirkner muss die Tragkonstruktion in wesentlichen Teilen erhalten, kann darin nun aber dennoch ausladenden Wohnraum schaffen. Ein Herzensanliegen waren dem neuen Eigentümer Dachterrassen. Eine davon entsteht da, wo bisher ein unscheinbares Dachfenster in Ostausrichtung freien Blick über den Hauptplatz bis zum Barbarahof gewährt. „Es gibt keine längere Sichtachse in Lienz, die noch dazu für immer unverbaut bleiben wird“, schwärmt Pirkner. „Zum Ausblick kommt noch die zentrale Lage mitten in der Stadt. Das ist ein Bonus, der unsere Gäste begeistern wird.“

Es entstehen insgesamt zwölf Wohneinheiten auf drei Etagen. Die beiden größten von ihnen bieten jeweils mehr als 150 Quadratmeter Nutzfläche. Der Gast wird sein Quartier online buchen, erhält elektronisch Zugang und bekommt die Rechnung per Mail. Drei Millionen Euro investiert Pirkner, unter anderem in Kunstausstattung.

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