Mehr als 80 Tote bei Kämpfen zwischen Volksgruppen im Sudan

In der sudanesischen Unruheregion Darfur sind bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Angehörigen verschiedener Volksgruppen mehr als 80 Menschen getötet worden. Es gebe 83 Todesopfer und 160 Verletzte, teilte das sudanesische Ärztekomitee mit. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Suna dauerten die Kämpfe in El Geneina, der Hauptstadt des Bundesstaats West-Darfur, am Sonntag an.

Die Kämpfe waren am Samstag durch Auseinandersetzungen zwischen dem Stamm der Massalit und arabischen Nomaden ausgelöst worden. Mehrere Gebäude, darunter auch Wohnhäuser, brannten ab. Die Behörden verhängten eine Ausgangssperre im Bundesstaat West-Darfur. Die Regierung in Khartum entsandte eine Delegation in die Region, um eine Beilegung des Konflikt zu erreichen.

In Darfur hatte im Jahr 2003 ein blutiger Konflikt zwischen Rebellengruppen und der Armee unter dem damaligen Präsidenten Omar al-Bashir begonnen, dem nach UNO-Schätzungen etwa 300.000 Menschen zum Opfer fielen. 2,5 Millionen Menschen wurden vertrieben.

Seit einigen Jahren herrscht in der Region im Westen des Sudan relative Ruhe. Gelegentlich kommt es aber zu Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Volksgruppen sowie zwischen Bauern und arabischen Nomaden, die sich häufig an Streitereien über die Nutzung von Land und Wasser entzünden. Die UN-Friedensmission Unamid in Darfur war Ende Dezember nach 13 Jahren ausgelaufen.

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