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Zum neuesten Gipfelkreuz: Skitour auf den Kienberg bei Brandenberg

Auf diesem Bild kann man schon das Ziel – den Kienberg (ganz links) – erkennen.
© Irene Rapp

Bei großer Lawinengefahr in weiten Teilen Tirols ging es am Wochenende auf den Kienberg oberhalb von Brandenberg. Eine leichte Tour in lieblicher Landschaft.

Von Irene Rapp

Brandenberg – Lawinenwarnstufe 4 in weiten Teilen Tirols, im Rofangebirge hingegen war es ein 3er (doch Achtung: Die meisten Lawinenunfälle passieren bei Lawinenwarnstufe 3). Grund genug, uns am Wochenende in diesem Gebiet eine Skitour zu suchen, die geländetechnisch trotz des Dreiers kein Problem darstellt. Die Wahl fiel auf den Kienberg (1786 m) oberhalb von Brandenberg. Und ja, ewig lange Pulverabfahrten sind hier nicht möglich, trotzdem kann dieses Ziel punkten: mit einer schönen Landschaft und schönen Ausblicken aufs Inntal sowie Brandenberg. Auch Schneeschuhwanderer werden sich hier wohl fühlen.

So kommt man hin: Von Kramsach aus nach Brandenberg fahren. Durch den Ort und bei der Abzweigung Aschau/Kaiserklamm (links) rechts bleiben. Wenn man in ein Waldstück kommt, zweigt gleich rechts eine kleine Straße ab (Wegweiser Bauernhof Kink), in diesem Bereich gibt es wenige Parkplätze.

Nun schultert man die Ski und geht nur kurz das Sträßchen bergauf. Dann ist es schon möglich, mit den angeschnallten Skiern links in das Unterholz einzutauchen. Über eine Schneise leicht ansteigend hinauf zu einem Bauernhaus.

Zunächst geht es an der Jocheralm vorbei.
© Irene Rapp

Man zieht rech­terhand daran vorbei, entlang eines Wildtiergeheges geht es bergauf zu einem weiteren Gehöft. Hier gelangt man durch ein offenes Gatter in das Gehege und weiter über einen Hügel hinauf zum Wald.

Zunächst auf einem Forstweg weiter, dann kommt man zu Wegweisern (u. a. mit Hinweis Alter Steig). Geradeaus weiter erreicht man auf dem Forstweg die Jocheralm. Wir haben am Wochenende diesen Weg für die Abfahrt benutzt. Rechts von den Wegweisern zieht sich jedoch der Steig durch den Wald hinauf zur Jocheralm (1500 m), der auch den Forstweg kreuzt. Zugegeben: Wäre dieser Steig nicht gespurt gewesen, hätten wir ihn im tief verschneiten Mischwald wohl nicht immer gefunden. Wer auf Nummer sicher gehen will, bleibt daher auf dem längeren Forstweg.

Den Gipfel ziert ein neues Gipfelkreuz, welches erst im Oktober 2020 aufgestellt wurde, das alte war ein wenig in die Jahre gekommen.
© Irene Rapp

Zunächst also in großteils nordöstlicher Richtung den Steig bergauf. Einige wenige Male wird es ein wenig steiler. Wenn es lichter wird, hat man dann nach rund 1,5 Stunden die Jocheralm erreicht. An dieser zieht man links vorbei und erreicht nach einigen Höhenmetern ein weiteres Almgebäude. Hinter diesem über steilere Almwiesen hinauf auf einen flachen Rücken. Und von hier aus kann man schon drei Minigipfel – vor sich den Heuberg (1746 m), ganz links den Kienberg (1786 m) – erkennen. Sanfte Hügel, die so gar nichts gemein haben mit den schroffen, felsigen Gestalten von Alpenhauptkamm oder Karwendel. Aber auch das hat seinen Reiz.

Vom Rücken geht es nun wenige Meter hinab (bis zu einem Wegweiser), man steigt aber dann nicht zum Heuberg auf, sondern quert links daran vorbei durch Latschengelände. Eine Schneise lässt den Sommerweg erkennen, auf dem man sich bewegt, einmal geht es auch einige Meter hinunter. Dann aufsteigend zum Sattel vor dem Kienberg (Wegweiser) und dann noch die wenigen Meter hinauf zu einem sichtlich neuen Gipfelkreuz mit Bank.

Das Kreuz wurde tatsächlich erst am 10. Oktober 2020 aufgestellt, und zwar von der Landjugend Brandenberg. „Von der Jocheralm haben wir das Material zu Fuß auf den Gipfel getragen“, erzählt Obmann Simon Klingler. Auch die optische Gestaltung stammt von der Landjugend, und das kann gesagt werden: Das Ergebnis ist gelungen!

Zurück ging es dann auf dem bekannten Weg bis zur Senke vor dem Heuberg. Ob man die Strecke bis dahin mit aufgefellten Ski oder ohne zurücklegt (wegen des kurzen Gegenanstiegs), bleibt jedem selbst überlassen.

Dann noch einmal wenige Meter hinauf (Auffellen!), diese Anstrengung lohnt sich aber. Denn nach dem Gegenanstieg gab es eine traumhafte Pulverabfahrt bis hinab zur Jocheralm. Ab den Almgebäuden blieben wir dann auf dem breiten Forstweg und fuhren wieder hinab bis zum Ausgangspunkt.

Fazit: Mit rund 800 Höhenmetern und keinen großen technischen Anforderungen ist diese Tour für Anfänger gut machbar. Schneeschuhwanderer wiederum können bis zum Heuberg wandern.

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