27.000 Über-80-Jährige in Tirol wollen Impfung, Debatte im Landtag kommt
Vorhandene Impfdosen werden jetzt auch an Rettungsdienst, Sozialsprengel und niedergelassene Ärzte verimpft. Opposition will Impfstrategie im Landtag thematisieren.
Innsbruck – „Alle in Tirol verfügbaren Impfdosen werden so rasch wie möglich verimpft, neue Lieferungen verteilt. Mit den vorhandenen Impfstoffen wird die Abarbeitung der Phase 1 weiterverfolgt.“ Das sagt der Leiter des Corona-Einsatzstabes im Land, Elmar Rizzoli. Zugleich werden die Anforderungen größer. Denn am Wochenende erhalten 300 Mitarbeiter des Rettungsdiensts eine Impfung. Auch die Behindertenhilfe, die Gesundheits- und Sozialsprengel sowie 400 niedergelassene Ärzte und Zahnärzte stehen am Impfplan bis Ende nächster Woche.
27.000 wollen Impfung
Und seit Donnerstag liegt die Zahl der impfbereiten über 80-Jährigen in den Tiroler Gemeinden vor: Nicht weniger als 27.000 Tirolerinnen und Tiroler in dieser Altersgruppe wollen sich immunisieren lassen. Das sind rund 70 Prozent, in Innsbruck haben sich 4709 der 6900 angeschriebenen Bewohner gemeldet. Für eine rasche und flächendeckende Durchimpfung benötigt es jedenfalls mehr Impfstoff. Auch an den Tirol Kliniken.
In den drei Landeskrankenhäusern mit der Innsbrucker Klinik ist man über die jüngsten Lieferengpässe mehr als unzufrieden. Dort wird in einem Schreiben an alle Mitarbeiter von einer „völlig unbefriedigenden Versorgung mit Impfstoff“ gesprochen, die aber nicht im Einflussbereich der Tirol Kliniken liege. Es könne deshalb der Fall eintreten, dass bereits für nächste Woche vereinbarte Impftermine abgesagt werden müssen, heißt es in der Mitarbeiter-Info.
Nach den jüngsten Debatten über die Tiroler Impfstrategie wird diese offenbar auch im Februar-Landtag in zwei Wochen Thema sein. Am Montag informiert LH Günther Platter (VP) die sechs im Landtag vertretenen Fraktionen über die aktuelle Impfsituation, zugleich planen die Oppositionsparteien SPÖ, FPÖ, Liste Fritz und NEOS eine dringliche Landtagsanfrage an Platter.
Keine Auffälligkeiten in Kitz
Die Massentests im Bezirk Kitzbühel sind indessen abgeschlossen. Zwar haben sich lediglich 5300 von 64.000 Einwohnern im Bezirk testen lassen, aber bei den 67 positiven Testergebnissen gab es keine weiteren Verdachtsfälle auf die britische Mutation des Coronavirus. (pn)