Tbc-Fälle im Lechtal im Jahr 2020 rückläufig: Seuchengebiet neu festgelegt
Bei 283 untersuchten Stück Rotwild wurde in nur vier Fällen der Erreger nachgewiesen, 2 ...
Der Tiroler Forstverein warnt davor, Wälder außer Nutzung zu stellen. Nur bewirtschaftete Flächen könnten Schutz und einen Beitrag gegen Klimawandel leisten.
Innsbruck – Der Klimawandel macht auch vor den heimischen Wäldern nicht Halt: Trockenperioden, Wetterextreme sowie der Temperaturanstieg setzen den Wäldern zu und machen sie anfälliger für Schädlinge. Die Folge sind großflächige Waldzerstörungen nicht nur durch Schädlingsbefall, sondern auch durch Stürme oder Schneebruch.
Vor diesem Hintergrund warnt der Tiroler Forstverein davor, Teile der Bergwälder sich selbst zu überlassen und nicht mehr zu bewirtschaften. Denn genau das, nämlich einen strengen Schutz für 30 Prozent der Waldflächen, sehe die EU-Biodiversitätsstrategie vor, erklärt Kurt Ziegner, Präsident des Tiroler Forstvereins. Für das Bundesland Tirol, in dem alleine der Schutzwaldanteil zwei Drittel aller Waldflächen ausmacht, sei diese Außernutzungstellung allerdings keine Option. Denn ein Schutzwald könne nur dann seine Funktion erfüllen, wenn er entsprechend nachhaltig gepflegt und bewirtschaftet werde. „Der Schutzwald ist nicht von Gott gegeben stabil“, betont Andreas Wildauer, Vizepräsident der ARGE Alpenländischen Forstvereine, die Notwendigkeit der Waldbewirtschaftung.
„Der Bergwald ist ein Hoffnungsträger“, unterstreicht Kurt Ziegner und meint damit nicht nur dessen Aufgabe, Siedlungsgebiete vor Lawinen, Muren, Steinschlag und Hochwasser zu bewahren. „Der Wald speichert außerdem CO2 über lange Zeit“, sieht er in bewirtschafteten Waldflächen zudem eine wirkungsvolle Waffe gegen den Klimawandel: Für jeden geernteten Baum im Wald wachse ein neuer Baum nach, während in den Holzprodukten weiterhin CO2 gebunden bleibt. Und zwar so lange, wie das Holz beispielsweise als Baumaterial in Verwendung ist. Aber auch als Ersatz für fossile Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas oder Kohle lasse sich mit Holz als nachwachsendes und CO2-bindendes Naturprodukt Energie gewinnen und gleichzeitig das Klima schonen. Nicht zuletzt dienen außerdem Wälder hierzulande den Menschen als Ort der Erholung, betonen Ziegner und Wildauer.
Umso wichtiger sei es, die heimischen Wälder zukunftsfit zu machen und entsprechend klimaangepasste heimische Baumarten zu fördern sowie Wälder rechtzeitig und fachgerecht zu durchforsten, um den Bäumen Platz zu geben und sie dadurch stabiler zu machen. „Der Wald, wie wir ihn hier kennen, ist nicht Wildnis, sondern Kulturlandschaft. Ein Urwald sieht anders aus“, sagt auch Walter Amann, Obmann des Vorarlberger Waldvereins. (np)