Festnahmen bei Corona-Demos in Brüssel und Amsterdam

In Brüssel hat die Polizei am Sonntag fast 500 Menschen festgenommen, die an zwei verbotenen Demonstrationen gegen die Corona-Restriktionen teilnehmen wollten. Ein Platz vor dem Hauptbahnhof, wo die meisten Demonstranten zusammenkamen, wurde evakuiert, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Unter den Anwesenden waren auch Anhänger mehrerer Fußball-Clubs.

Die Polizei veröffentlichte im Onlinedienst Twitter Fotos von Messern, Knall- und Feuerwerkskörpern, Schutzhandschuhen und einem Zahnschutz, die bei Demonstranten gefunden worden waren. „Keine Gegenstände für eine friedliche Versammlung“, schrieb die Polizei dazu.

Die Organisatoren der verbotenen Proteste hatten die Menschen in den Onlinenetzwerken dazu aufgerufen, sich auf dem Platz am Hauptbahnhof sowie am Atomium, einem Wahrzeichen der Stadt, zu versammeln. Die Polizei hatte im Vorfeld vor der Teilnahme an den Protesten gewarnt.

Nach Angaben des Polizeisprechers wurden dann insgesamt 488 Menschen in der belgischen Hauptstadt in Gewahrsam genommen. Am Nachmittag wurde jedoch bereits mit der Freilassung der Festgenommenen begonnen.

Seit Beginn der Pandemie hat Belgien mit seinen rund 11,5 Millionen Einwohnern mehr als 20.000 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Die Regierung hatte kürzlich ein Verbot nicht-notwendiger Reisen im Inland sowie ins Ausland verhängt. Seit fast drei Monaten befindet sich das Land in einem Teil-Lockdown.

Bei einer erneuten Demonstration gegen Corona-Beschränkungen nahm die Polizei in Amsterdam rund 30 Menschen fest. Die Versammlung von rund 600 Menschen am Sonntag im Zentrum der niederländischen Hauptstadt sei wegen Verstößen gegen die Auflagen aufgelöst worden. Die Teilnehmer hätten gegen Abstandsgebote und das landesweite Versammlungsverbot verstoßen. Zu Ausschreitungen wie bei früheren Protesten gegen die Corona-Beschränkungen kam es nicht.

Vor rund einer Woche hatte es in den Niederlanden wiederholte Krawallen und zahlreiche Festnahmen gegeben, nachdem die Regierung die Corona-Beschränkungen mit einer nächtlichen Ausgangssperre verschärft hatte. Randalierer hatten Brände gelegt, Steine geworfen und Geschäfte geplündert. Die Polizei hatte Wasserwerfer und Tränengas eingesetzt. Mehrere Menschen wurden verletzt.

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