Landwirtschaftskammer

Bauernbund rennt um Wahlbeteiligung bei Landwirtschaftskammerwahl

Der Bauernbund verteidigt 84 Prozent: Geisler, Brunschmid und Hechenberger setzten auf das viel beschworene „Z’ammhalten“
© Bauernbund

Bei Landwirtschaftskammerwahl im März treten vier Listen an. Für VP-Bauern geht es nicht nur um sicheren Sieg.

Von Peter Nindler

Innsbruck – Am ÖVP-Bauernbund führt bei der Landwirtschaftskammerwahl im März kein Weg vorbei. Die Frage ist nur, wie viele Stimmen er bei der Auszählung am 23. März erhält. 2015 hat Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger ein Mandat in der Vollversammlung verloren, schlussendlich wurden 83,6 Prozent (-8,2 Prozentpunkte) erreicht. Der ÖVP-Nationalrat führt den Bauernbund neuerlich in die Wahl, gemeinsam mit seiner Vizepräsidentin Helga Brunschmid. 37.300 Bäuerinnen und Bauern sind wahlberechtigt.

Die grüne Spitzenkandidatin Brigitte Amort will „ausmisten“.
© Grüne

Mit dem Reißverschlusssystem soll die Bauernkammer weiblicher werden. „Sehr viele Frauen gestalten die Landwirtschaft in Tirol maßgeblich auf den Höfen mit, deswegen ist es uns ein besonderes Anliegen, ihre Interessen in den zuständigen Gremien auch bestmöglich zu vertreten“, sagt Hechenberger. Für Bauernbundobmann und Agrarreferent LHStv. Josef Geisler (VP) wollen die ÖVP-Bauern Stärke durch Zusammenhalt demonstrieren. „Damit wollen wir klar aufzeigen, dass wir mit unseren Interessen und Anliegen weiterhin nur durchkommen, wenn wir alle an einem Strang ziehen.“

Die Wahlbeteiligung bleibt für den Bauernbund die große Unbekannte. Hechenberger: „Es wird schwer, die 50,4 Prozent zu halten. Corona-bedingt ist auch die Stimmung unter den Bauern angespannt und kritisch.“ Die Mobilisierung sei deshalb für alle eine große Herausforderung.

Für Hubert Klammer (FPÖ) liegt in Landwirtschaft vieles im Argen.
© FPÖ

Vier Listen wollen sich um die 24 Sitze in der Vollversammlung bewerben. Neben dem Bauernbund noch die Grünen, die Freiheitlichen und der Unabhängige Bauernverband. Die Wahlkommission prüft jetzt die eingereichten Wahlvorschläge. Grüne und FPÖ konnten vor sechs Jahren jeweils ein Mandat erreichen. „Unser erklärtes Ziel ist natürlich der Zugewinn eines weiteren Mandats, nachdem wir bei der letzten Wahl das zweite Mandat nur äußerst knapp verfehlt haben“, betont die grüne Spitzenkandidatin und Biobäuerin Brigitte Amort aus Tristach. Außerdem müsse in der Landwirtschaftskammer ausgemistet werden. „Der Bauernbund hat es sich darin zu gemütlich gemacht. Wir treten für den Erhalt der kleinstrukturierten Landwirtschaft in Tirol ein. Stalltüren sollen wieder aufsperren statt zusperren.“

Die Freiheitlichen setzen auf Erneuerung, der langjährige Kammerrat Josef Blasisker kandidiert nicht mehr. Angeführt wird die „Liste Freiheitliche Landwirte und unabhängige Bauern Tirol“ vom Landwirt und Gemeinderat Hubert Klammer aus Wiesing. „Es liegt im Bereich der Landwirtschaft so vieles im Argen“, geht Klammer mit der aktuellen Landwirtschaftspolitik hart ins Gericht. Die Bauern seien regelrecht verraten und verkauft worden und könnten deshalb nicht weiter zuschauen. „Oder zuwarten, bis die Zeit vergeht, und eine bäuerliche Familie nach der anderen aufgibt oder in den Konkurs getrieben wird.“

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