WSG-Auswärtsmatch in Hartberg abgesagt: „Die Vernunft hat gesiegt“
Die WSG Tirol saß gestern knapp elf Stunden im Bus, weil das für heute geplante Match in Hartberg witterungsbedingt abgesagt wurde.
Von Tobias Waidhofer
Hartberg –Während sich in der Tiroler Heimat gestern gerade die Sonne durch die Wolkendecke kämpfte, empfing den WSG-Mannschaftsbus zeitgleich in der Steiermark der Winter. Gegen Mittag war WSG-Tirol-Coach Thomas Silberberger trotzdem noch guter Dinge, was das für heute geplante Bundesliga-Match in Hartberg betraf, und erinnerte auch an den 7. März des Vorjahres, als die WSG Tirol 3:0 gewonnen und eines der stärksten Auswärtsspiele der Abstiegs-Saison abgeliefert hatte. „Auch damals gab’s einen Tag vor dem Spiel einen Wintereinbruch“, erzählte Silberberger, er erwartete ein „intensives Match auf tiefem Boden“.
Knapp sieben Stunden und ein verschneites Training später saß der Wörgler wieder im Bus. Nur diesmal in die andere Richtung. Aufgrund der Platzverhältnisse sowie der schlechten Wettervorhersage wurde die Partie abgesagt, wie die Liga gegen 19 Uhr mitteilte. Die WSG zog unverrichteter Dinge von dannen. „Die Vernunft hat gesiegt“, meinte WSG-Sportmanager Stefan Köck, der sich vor Ort ein Bild gemacht hatte. „Auf diesem Platz wäre ein Fußballspiel in den nächsten 24 Stunden eine Lotterie mit hoher Verletzungsgefahr gewesen.“
Die Tiroler mussten also gestern – um 8 Uhr war man in Wattens aufgebrochen – bei knapp 1000 Kilometern und ca. elf Stunden Fahrzeit ordentlich Sitzfleisch beweisen. „Es sind natürlich viele leere Kilometer. Aber erstens gibt es Schlimmeres und zweitens ist uns die Gesundheit unserer Spieler wichtiger. So können wir morgen ein vernünftiges Training in Wattens machen, anstatt herzuwarten“, haderte Köck nicht lange und vertrieb sich die Zeit auf der Heimfahrt mit internationalem Fußball. Ein neuer Termin soll in den kommenden Tagen feststehen. Damit geht es in der Bundesliga am Samstag im Tivoli gegen Salzburg weiter.
Die WSG hätte heute im ersten Match ohne Kelvin Yeboah („Ich kann’s langsam nicht mehr hören“, O-Ton Thomas Silberberger) eigentlich den Trend in Richtung Meistergruppe fortsetzen wollen. Bei sechs Punkten Vorsprung auf Rang sieben blickt man heute und morgen trotzdem entspannt auf die anderen Plätze.