Bezirk Landeck

Grundsätzlich für den Schlachthof im Bezirk Landeck

Symbolfoto.
© Vanessa Rachlé

Bezirksweites 2,3-Mio.-Euro-Projekt hat in Landeck kontroversielle Debatte ausgelöst.

Landeck, Fließ – Kurze Transportwege, mehr Rücksicht auf das Tierwohl, Förderung regionaler Produkte und Kreisläufe – das alles spricht für die Realisierung des bezirksweiten Schlachthofprojekts (2,3 Mio. Euro) in Fließ. Darüber sind sich die Mandatare im Landecker Gemeinderat weitgehend einig. Betreiber soll ein noch zu gründender Gemeindeverband sein.

Beim Thema Kostenbeteiligung endet aber die Einigkeit. Die Stadt müsste 121.564 Euro Eigenkapital (davon 63.388 bei der Verbandsgründung) beisteuern sowie einen Deckungsbeitrag von 3878 Euro jährlich leisten. „Die BH Landeck hat uns um eine Entscheidung ersucht, ob wir dem Gemeindeverband beitreten möchten“, erläuterte BM Herbert Mayer. Er selbst halte das Projekt für „eine gute Sache zur Stärkung der Regionalität“. Über die Kostenbeteiligung müsse allerdings nachverhandelt werden.

„Bei mir sträubt sich etwas, wenn ich Gemeindeverband höre“, warf SPÖ-Fraktionsobmann Manfred Jenewein ein. Man müsse hinterfragen, ob es Aufgabe der Stadt ist, sich finanziell an dem Projekt zu beteiligen. Nach diesem Muster könnte „ja auch ein regionales Projekt der Tischler oder Schlosser kommen“. Aus Landeck würden jährlich nur zwölf Großvieheinheiten zur Schlachtbank geführt. Vor diesem Hintergrund stimme er gegen den Antrag.

In seinen Augen liege ein sinnvolles und unterstützenswertes Projekt vor, sagte StR Johannes Schönherr (ÖVP). Nutznießer sei nicht nur die regionale Landwirtschaft. Für den Klimaschutz könne die CO²-Bilanz verbessert werden. Den finanziellen Verteilungsschlüssel müsse man sich allerdings nochmals anschauen, so Schönherr.

Am Ende der Debatte ließ Bürgermeister Mayer über den Grundsatzbeschluss abstimmen, ob die Stadt dem geplanten Schlachthof-Gemeindeverband beitreten soll: Die Mehrheit stimmte dafür, drei von vier SPÖ-Mandataren sowie eine FP-Mandatarin votierten dagegen.

Der Landecker Grundsatzbeschluss stimme ihn optimistisch, dass der Schlachthof realisiert werden könne, sagte Projektkoordinator Bernhard Pircher am Freitag. Zwei Drittel der 30 Gemeinden im Bezirk würden sich beteiligen. „Einige Entscheidungen stehen noch aus, sie sollen in den nächsten Tagen fallen.“ Pircher hofft, bei einem Treffen aller Projektpartner im März „Nägel mit Köpfen“ machen zu können. (hwe)

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