Kurz soll Ex-Novomatic-Chef zum „Frühstück“ getroffen haben

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) soll den einstigen Vorstandschef des Glücksspielkonzerns Novomatic, Harald Neumann, mehrmals zum „Frühstück“ getroffen haben. Das sagte die Unternehmerin Gabriela Spiegelfeld, die eine Kampagne für den ÖVP-Chef im Wahlkampf organisiert hatte, im Online-Magazin „zackzack.at“. Kurz habe viele Termine wahrgenommen, sagte ein Sprecher des Kanzleramts und verwies auf Veranstaltungen in größerem Rahmen, bei denen auch Neumann gewesen sein könnte.

Kurz selbst betonte am Rande einer Pressekonferenz neuerlich, dass die ÖVP keine Parteispenden von der Novomatic empfangen habe, und er bezeichnete alle Vorwürfe gegen seinen Vertrauten, Finanzminister Gernot Blümel in dieser Causa als „falsch“. „Wir lassen uns kein strafrechtlich relevanten Vorgehen unterstellen“, zeigte sich Kurz über Vorverurteilungen empört. „Ich bin es gewohnt, dass es Morddrohungen gegen mich gibt und ich beschimpft werde, aber es gibt eine Grenze und ich lasse mir kein strafrechtlich relevantes Vorgehen unterstellen.“ Dass er Wirtschaftskapitäne treffe, sei eine Selbstverständlichkeit und sein Job als Politiker.

Spiegelfeld hatte regelmäßige „Frühstückstermine“ mit Kurz und potenziellen Großspendern in einem Wiener Nobelhotel organisiert. Eine Einladung Neumanns zu einer dieser Veranstaltungen befindet sich laut „zackzack.at“, der Webseite von Peter Pilz, im Akt der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) zu Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP), der Beschuldigter in der Glücksspiel-Causa ist. Ob Neumann den Termin tatsächlich wahrgenommen hat, konnte Spiegelfeld nicht bestätigen.

FPÖ-Obmann Norbert Hofer sieht nun Bundespräsident Alexander Van der Bellen gefordert. Dieser müsse das Kabinett Kurz abberufen und durch eine Expertenregierung ersetzen. „Tiefste Verstrickungen des ÖVP-Kanzlers mit dem Geschäftsführer des Glücksspielkonzerns Novomatic“ ortet auch FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz.